Deutsche Wirtschaft: „Gut gewappnet für Brexit und Handelskriege“ – Finanz-Experten

  12 März 2019    Gelesen: 991
Deutsche Wirtschaft: „Gut gewappnet für Brexit und Handelskriege“ – Finanz-Experten

Deutschlands Volkswirtschaft steht trotz globaler Umbrüche wie der „Brexit“ oder drohender Handelskriege weiterhin sehr gut da. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung der deutsch-russischen Rating-Agentur „RA Expert“ in Frankfurt/Main. „Deutschland ist gut gerüstet für Krisen“, so ein Finanz-Experte der Agentur.

Die deutsche Volkswirtschaft behält laut der Rating-Analyse von „RA Expert“ weiterhin ihr „AAA“-Rating und bleibt somit auch in absehbarer Zeit ökonomisch „stabil“. Dies geht aus einer aktuellen Pressemitteilung der deutsch-russischen Rating-Agentur in Frankfurt/Main hervor, die der Redaktion vorliegt.

„RAEX-Europe hat die staatliche Kreditwürdigkeit Deutschlands (…) mit ‚AAA‘ (höchste Kreditwürdigkeit der Regierung) bestätigt“, so Hector Alvarez, Rating-Analytiker bei der Rating-Agentur „RA Expert“, laut der Pressemitteilung. „Der Ratingausblick ist stabil, was bedeutet, dass mittelfristig eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Ratingbewertung erhalten bleiben wird.“

Die aktuelle Rating-Analyse gebe an, wie Deutschland finanziell, volkswirtschaftlich und fiskalpolitisch aufgestellt sei.

Ein Triple-A-Rating (AAA) zeige an, „dass es für den deutschen Staat nur geringe Risiken bei der Aufnahme von Krediten gibt und dass das Land volle Kapazitäten hat, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.“ Dies erklärte ein Rating-Experte der Frankfurter Finanz-Agentur in einem früheren Sputnik-Interview. Für jedes Land mit AAA-Rating gelte diese Einschätzung.

Das aktuell erneut bestätigte starke Rating Deutschlands spiegele „vor allem die hervorragende Position der öffentlichen Finanzen der Bundesregierung, die extrem starke Außenposition sowie eine robuste und solide Wirtschaft“ wider, erklärte Rating-Analytiker Alvarez in der jüngsten Pressemitteilung.

Darüber hinaus sei der deutsche Bankensektor weiterhin „gut kapitalisiert“ und verfüge über eine „starke Liquiditätsposition“. Die Arbeitslosigkeit bleibe auf einem niedrigen Niveau. „Faktoren wie Eventualverbindlichkeiten aus dem Bankensystem, die Überalterung der Bevölkerung und die globalen Handelsstreitigkeiten könnten möglicherweise die starke Position Deutschlands im Außenbereich beeinträchtigen und Ungleichgewichte in den öffentlichen Finanzen schaffen.“ Das Frankfurter Finanzunternehmen gehe jedoch nicht davon aus, dass diese möglichen Faktoren die Kreditwürdigkeit des Landes mittelfristig gefährden könnten.

Denn: Die Finanzen in Deutschland seien weiterhin solide und eine Schlüsselstärke für die Kreditwürdigkeit des Landes. „Dies ist das fünfte Jahr in Folge, in dem der öffentliche Haushalt mit einer positiven Bilanz beendet“. Wegen der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), Zinssätze aufgrund „geopolitischer Sorgen“ unverändert zu belassen, erwarte die Rating-Agentur, dass Finanzierungskosten und Transaktionskosten in Deutschland niedrig bleiben werden.

Der deutsche Handel und die Leistungsbilanzsalden „bleiben im Wesentlichen positiv.“ Leichte Rückgänge im Handel können einem Rückgang der Nachfrage zugeschrieben werden. „Die hohe Vernetzung von Deutschland macht seine Wirtschaft sehr anfällig für externe Entwicklungen.“ Darunter fallen beispielsweise der „Brexit“ und multilaterale Handelsspannungen.

„Trotzdem hat Deutschland genug Werkzeuge und Puffer, um solche Täler zu überstehen und sich auf externe Bedingungen einzustellen.“

Die 2014 gegründete Rating-Agentur „Expert RA GmbH (RAEX-Europe)“ ist laut der firmeneigenen Website „eine unabhängige europäische Ratingagentur, die der internationalen Gruppe der Ratingagenturen RAEX angehört, die über zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Ratingbranche verfügt.“ Das international tätige Unternehmen mit Hauptsitz in Moskau unterhält seine deutschen Büros am Finanzstandort Frankfurt am Main. Die weltweit einflussreichsten Rating-Häuser befinden sich mit „Moody’s“ und „Standard & Poor’s“ in den USA.

sputniknews


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