Mutmaßlicher Anschlag in Utrecht - Täter auf der Flucht

  19 März 2019    Gelesen: 789
Mutmaßlicher Anschlag in Utrecht - Täter auf der Flucht

Utrecht (Reuters) - Bei einer Schießerei mit möglicherweise extremistischem Hintergrund sind am Montag in der niederländischen Stadt Utrecht nach amtlichen Angaben drei Menschen getötet worden.

Neun weitere Menschen wurden nach Angaben von Bürgermeister Jan van Zanen bei der Tat in einer Straßenbahn verletzt, drei davon schwer. Als Schütze wurde ein 37-jähriger Türke identifiziert, der vom Tatort flüchtete. Nach ihm wurde eine öffentliche Fahndung eingeleitet. Ministerpräsident Mark Rutte sagte, ein terroristischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden. Die Behörden hoben für die Provinz Utrecht die Terrorwarnung auf die höchste Stufe an, die zunächst mindestens bis 22.00 Uhr gelten sollte. Auch die Polizei in Nordrhein-Westfalen, das an die Niederlande grenzt, wurde alarmiert. “Alle Kreispolizeibehörden sind in die Fahndung nach dem Täter einbezogen”, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.

Die Tat ereignete sich in einem ruhigen Wohnviertel am Stadtrand, in dem viele Migranten leben. Die Zeitung “Algemeen Dagblad” zitierte einen Zeugen, der Schütze habe in der Straßenbahn auf eine Frau geschossen. Als andere Fahrgäste ihr zur Hilfe eilen wollten, habe der Täter auch auf sie geschossen. Auch vor der Tram lag eine Leiche.

Laut dem Lokalsender RTV Utrecht hat der gesuchte Tatverdächtige ein langes Strafregister. Unter den zahlreichen Taten sei auch eine Schießerei aus dem Jahr 2013. Polizeisprecher Joost Lanshage wollte sich zu dem Bericht über Vorstrafen nicht äußern.

Die Schulen in der Stadt wurden angewiesen, ihre Türen geschlossen zu halten. Die Polizei erhöhte die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen, Moscheen und anderen kritischen Einrichtungen. Die Moscheen in der viertgrößten Stadt der Niederlande blieben am Nachmittag geschlossen, auch aus Furcht, dass sie nach den Moschee-Anschlägen von Christchurch ebenfalls zu Zielen werden könnten. Im Fernsehen war zu sehen, dass Anti-Terror-Einheiten ein Gebäude umstellten. Es gab aber keine Bestätigung dafür, dass sich der Täter darin aufhielt.


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