Wohlstandsgefälle zwischen den Regionen bleibt groß

  24 April 2019    Gelesen: 704
Wohlstandsgefälle zwischen den Regionen bleibt groß

Wohlstand ist in Deutschland weiterhin sehr ungleich verteilt.

Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hat Daten aus allen 400 Landkreisen und kreisfreien Städten verglichen. Demnach liegt das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen von Privathaushalten im bayerischen Starnberg bei durchschnittlich 35.000 Euro im Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel wie in Gelsenkirchen. Die Stadt im Ruhrgebiet bildet das Schlusslicht der Rangliste. Besonders niedrig ist das verfügbare Einkommen laut der Studie auch in Teilen des Saarlands und Niedersachsens sowie in Ostdeutschland. 

Die Angaben beziehen sich auf das Jahr 2016. Als verfügbares Einkommen gilt die Summe, die den Menschen nach Steuern und Sozialabgaben bleibt.

Nord-Süd-Gefälle, Annäherung zwischen Ost und West

Nach Ansicht der Autoren zeigt die Studie vor allem ein gewisses Nord-Süd-Gefälle. Mit Blick auf die Unterschiede zwischen Ost und West konnte der Osten den Angaben zufolge aufholen. Einer der Autoren, Helge Baumann, wies im Deutschlandfunk darauf hin, dass die Einkommen im Osten zwar im Durchschnitt niedriger seien und eher selten über die 20.000-Euro-Schwelle kämen. Die Entwicklung seit dem Jahr 2000 sei in der Regel aber positiv gewesen. Es habe zumindest eine Annäherung stattgefunden. 

Baumann betonte, dass sich dagegen die Unterschiede in den ärmeren Regionen im Westen in den vergangenen Jahren eher verfestigt hätten. So sei das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Gelsenkirchen von 2000 bis 2016 nochmal um vier Prozent gesunken.


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