Keine Analoga auf Erde: Forscher entdecken einzigartiges Mars-Phänomen

  24 Mai 2019    Gelesen: 685
Keine Analoga auf Erde: Forscher entdecken einzigartiges Mars-Phänomen

Der Mars und die Erde mögen viele Gemeinsamkeiten haben, aber es gibt einen Prozess, der keine Analoga hat und nur auf dem Roten Planeten auftritt – die Bildung von Sanddünen. Darüber schreibt das Fachmagazin „Science Alert“.

Wie sich der Sand auf dem Mars um Gletscherspalten und Einschlagkrater bewegt, war lange ein Rätsel, aber Wissenschaftler von der Arizona State University (USA) könnten eine Erklärung dafür gefunden haben, so die Zeitschrift.

In der Studie wurde unter anderem aufgezeigt, wie wilde Winde, dünne Atmosphäre, Temperatur und Topographie zusammenwirken, um die außerirdische Landschaft zu formen – und wie dieser Prozess sich von der Sandbewegung auf der Erde unterscheidet.

„Auf dem Mars gibt es einfach nicht genug Windenergie, um eine erhebliche Menge an Material auf der Oberfläche zu bewegen“, sagte Matthew Chojnacki, Planetenwissenschaftler vom Lunar and Planetary Lab der Arizona State University.

Die Planetenforscher haben Bilder, die von der HiRISE-Kamera auf der Nasa-Raumsonde „Mars Reconnaissance Orbiter“ innerhalb von zwei bis fünf Marsjahren aufgenommen wurden, analysiert und auf dieser Grundlage die Veränderungen in 54 Dünenfeldern (sie umfassen 495 einzelne Dünen in einer Höhe von zwei bis 120 Metern) verfolgt.

„Science Alert“ zufolge betrug die durchschnittliche Wanderrate von sichelförmigen Dünen nur einen halben Meter pro Jahr, was etwa 50 Mal langsamer ist als bei den schnellsten Dünen der Erde. Die schnellste Bewegung war laut den Forschern beim Plateau Syrtis Major Planitia, der Bergkette Hellespontus Montes und den zirkumpolaren Ergs von Olympia und Abalos Undae zu beobachten.  

Bemerkenswert ist, dass diese drei Orte sich erheblich voneinander unterscheiden – abgesehen von zwei Hauptmerkmalen: Sie wiesen starke Sprünge in der Topographie und der Oberflächentemperatur auf.

Auf der Erde sollen dagegen ganz unterschiedliche Faktoren die Geschwindigkeit der Dünen beeinflussen. Beispielsweise verlangsamen Grundwasser an der Oberfläche und die Vegetationsbedeckung die Bewegung des Sandes.

sputniknews


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