Studierende planen neue Proteste nach Kandidatur einer Bibliothekarin für die AfD

  01 Juni 2019    Gelesen: 555
Studierende planen neue Proteste nach Kandidatur einer Bibliothekarin für die AfD

Studierende der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) planen nach der Kandidatur einer Angestellten für die AfD weitere Protest-Aktionen.

So soll es in den nächsten Wochen Flashmobs, Videoprojekte und Recherchen zur nationalsozialistischen Vergangenheit der Hochschule geben, wie die „Sächsische Zeitung“ von einer Pressekonferenz der Studentinnen und Studenten berichtet. Zugleich soll es am Montag weitere Gespräche mit der Hochschulleitung geben. Am Mittwoch hatten mehr als 20 Studierende die Bibliothek besetzt und Transparente ausgerollt, auf denen unter anderem stand „HfBK oder AfD. Beides geht nicht.“

Hintergrund ist, dass die Bibliotheks-Leiterin als parteilose Kandidatin für die AfD bei den Kreistagswahlen in Meißen angetreten war, das Mandat aber verpasst hat. Nach Aussagen von Studierenden sollen sich die Aktionen nicht gegen sie als Person richten. Vielmehr fürchten sie demnach einen politischen Einfluss etwa auf die Auswahl von Büchern. Zudem verweisen sie auf die Kulturpolitik der Partei. Studierendenvertreterin Madlyn Sauer sagte dem Deutschlandradio-Korrespondenten Bastian Brandau: „Weil die AfD Dresden ganz klar die Kunstschaffenden auch als Feindbild erhoben hat, gerade politische Kunstschaffende. Und davon gibt es an dieser Kunsthochschule viele.“

Die Hochschulleitung teilte mit, die Rechtslage sei unstrittig und die Freiheit des parteipolitischen Engagements verfassungsrechtlich gewährleitet. Rektor Matthias Flügge fügte hinzu, die Leiterin der Hochschulbibliothek sei beruflich eine hervorragende Mitarbeiterin. Auf dieser Ebene stehe er hinter ihr. Mobbing werde er nicht dulden.

 

Deutschlandfunk


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