Russland-Besuch: Deutsche Delegation weist „Bild“-Reporter nach Provokation zurecht – Video

  21 Juni 2019    Gelesen: 676
  Russland-Besuch: Deutsche Delegation weist „Bild“-Reporter nach Provokation zurecht –   Video

Die Deutsch-Russische Gruppe des Bundestags setzt sich beim Besuch in Moskau für den Aufbau freundschaftlicher Beziehungen ein. Einige deutsche Medien äußern dabei aber Zweifel – wie etwa „Bild“-Reporter Peter Tiede, der bei der Pressekonferenz der Abgeordneten in der Nachrichtenagentur „Rossija Segodnja“ eine provokante Frage aufwarf.

Vom 16. bis 21. Juni weilen Mitglieder des Bundestags im Rahmen des jährlichen Routinebesuchs der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe in Russland. Es ist der offizielle Gegenbesuch zu der bereits erfolgten Reise der russischen Seite. Am Donnerstag gaben die Parlamentarier eine Pressekonferenz in der russischen Nachrichtenagentur „Rossija Segodnja“, wo mehrere Vertreter deutscher Medien anwesend waren.

In einer Fortsetzung der in der „Bild“-Zeitung bereits veröffentlichten Vorwürfe fragte Journalist Peter Tiede, ob die Abgeordneten kein „ungutes Gefühl“ hätten, wenn sie in den Räumen von „Rossija Segodnja“ eine Pressekonferenz gäben.

Zuvor hatte die „Bild“ den Routinebesuch als „Skandal-Reise“ bezeichnet und gemutmaßt, dass AfD-Politiker Robby Schlund die wichtigen Termine der Gruppe „an der deutschen Botschaft vorbei – mit Kreml-Hilfe“ vereinbart hätte. Darauf hatten die Abgeordneten eigentlich bereits geantwortet, als sie sich in einer am Mittwoch publizierten Stellungnahme gegen die Anschuldigungen verteidigt hatten.

„Die Botschaft hat die Fahrt tatkräftig unterstützt“, hieß es in ihrer Erklärung.

Doch dies genügte „Bild“-Reporter Tiede offenbar nicht, der auf der Pressekonferenz trotz der freundlichen Atmosphäre der Veranstaltung darauf beharrte, Zwietracht zu säen.

„Sie können doch nicht davon reden, dass Sie in einem unabhängigen Raum sitzen“, erläuterte er. Auch eine andere Journalistin unterstützte Tiede und zeigte sich überrascht, dass die Pressekonferenz nicht in einem Hotel, sondern in einer Zentrale angeblicher „russischer Propaganda“ stattfindet, wie das Magazin „International Affairs“ anmerkte.

Die Parlamentarier reagierten selbstsicher auf die angriffigen Fragen der Journalisten und versuchten, die bereits dementierte Kritik wieder zur Seite zu legen.

Es komme mehr darauf an, was die Abgeordneten sagten sowie welche Fragen gestellt würden, erklärte MdB Sylvia Pantel.

„Wir haben bisher nicht den Eindruck, dass man versucht hat, uns mundtot zu machen und bestimmte Meinungen nicht zuzulassen“, fuhr Pantel fort.

Ihr pflichtete Gregor Gysi bei und konterte ebenfalls den Vorwürfen:

„Wir haben als Abgeordnete etwas dafür getan, um die Beziehung auf parlamentarischer Ebene zu verbessern. Sie interessieren sich eher nicht für die Ergebnisse, sondern nur für einen Raum“.

Die beiden Politiker hielten fest, dass sie kein schlechtes Gewissen hätten. Denn der Besuch sollte für eine positive Entwicklung der Beziehungen zwischen Berlin und Moskau sorgen.

Gysi unterstrich die Relevanz der Wiederherstellung einer offenen Atmosphäre zwischen den beiden Staaten und machte darauf aufmerksam, dass leichter Fortschritte erzielt werden könnten, wenn deutsche Medien auch einen Beitrag dazu leisten würden.

AfD- Politiker Robby Schlund reagierte auf die Aussagen von Tiede mit größerer Empörung, als seine Kollegen. „Schämen Sie sich nicht dafür, was Sie den Leuten in Deutschland anbieten?“, fragte er.

„Sie sitzen hier im Raum, beschimpfen die ganzen Kollegen… Sie sitzen frei hier als Journalist, obwohl Sie genau wissend Unsinn in Deutschland verbreiten“, so Schlund gegenüber dem „Bild“-Reporter. Er kritisierte die Berichterstattung der Zeitung und betonte, man solle besser recherchieren.

Neben Schlund, Gysi und Pantel waren auch Doris Barnett (SPD), Michael Georg Link (FDP), Jürgen Trittin (Grüne) und Michael von Abercron (CDU) bei der Reise dabei.

sputniknews


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