Missbrauch durch „geschlossenes soziales System“ begünstigt

  22 Juli 2019    Gelesen: 597
Missbrauch durch „geschlossenes soziales System“ begünstigt

Die zahlreichen Fälle von Gewalt und Missbrauch bei den „Regensburger Domspatzen“ waren von undurchsichtigen Strukturen und unklaren Verantwortlichkeiten begünstigt.

Das ist das Ergebnis zweier Studien im Auftrag des Bistums Regensburg, die heute veröffentlicht wurden. Der Vertreter der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, Rettenberger, erklärte, der Knabenchor und seine Schulen und Internate seien ein abgeschottetes soziales System mit eigenen moralischen Maßstäben gewesen. Von außen sei eine Korrektur kaum möglich gewesen.

Der Historiker Löffler sprach von einem System des Schweigens, zu dem kirchliche Stellen, staatliche Institutionen und Teile der Elternschaft beigetragen hätten. Der Erfolg des Chores sei wichtiger gewesen als das Wohlergehen der Schüler. 

Bei den Regensburger Domspatzen waren zwischen 1945 und 1995 mindestens 547 Chorknaben Opfer von körperlicher und sexueller Gewalt geworden.

 

Deutschlandfunk


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