USA und Kanada rufen zur Zurückhaltung auf

  13 Auqust 2019    Gelesen: 499
USA und Kanada rufen zur Zurückhaltung auf

Zu den Massenprotesten in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong halten sich die USA bisher zurück. Nun richtet Washington mahnende Worte an die Konfliktparteien. Auch Kanadas Premier Trudeau äußert sich.

Die USA haben die Konfliktparteien in Hongkong nach teils gewaltsamen Auseinandersetzungen zur Zurückhaltung aufgerufen. "Gesellschaften hilft es am meisten, wenn verschiedene politische Ansichten respektiert werden und frei und friedlich ausgedrückt werden können", sagte ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung. "Die Vereinigten Staaten mahnen alle Seiten dazu, von Gewalt Abstand zu nehmen."

US-Präsident Donald Trump hatte sich bislang nur sehr zurückhaltenden zu den wochenlangen Massenprotesten in der chinesischen Sonderverwaltungszone geäußert. Anfangs sorgte er für Unmut in Peking mit seiner Aussage, dass "die meisten Menschen Demokratie" wollen. Zuletzt bezeichnete er den Konflikt als Angelegenheit zwischen Hongkong und China.

Trudeau: "extrem besorgt"

Kanadas Premierminister Justin Trudeau zeigte sich "extrem besorgt" über die derzeitige Lage in Hongkong. "Wir rufen zu Frieden, Ordnung und Dialog auf", sagte Trudeau auf einer Pressekonferenz. "Wir appellieren natürlich an China, sehr vorsichtig und respektvoll im Umgang mit Menschen zu sein, die legitime Sorgen in Hongkong haben."

Am Wochenende hatten erneut Tausende Menschen in Hongkong gegen die pekingtreue Regierung protestiert. Dabei setzte die Polizei Tränengas unter anderem in U-Bahnstationen ein. Nach Angaben der Regierung wurden insgesamt 45 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. Mehr als 5000 Menschen protestierten am Montag am Hongkonger Flughafen gegen Polizeigewalt. Nach der Streichung etlicher Flüge ist der Flugbetrieb am Dienstag wieder angelaufen. Das bestätigte die Flughafenverwaltung am Morgen. Allerdings sei noch nicht abzusehen, wann wieder mit einer störungsfreien Rückkehr zum normalen Flugplan zu rechnen ist.

Die seit zehn Wochen andauernden Proteste in der ehemaligen britischen Kronkolonie waren ursprünglich durch ein - später auf Eis gelegtes - Auslieferungsgesetz ausgelöst worden, das die Überstellung von Verdächtigen an Festland-China erlaubt hätte. Die Demonstrationen weiteten sich danach zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong und für mehr Demokratie aus.

Quelle: n-tv.de, bad/AFP/dpa


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