Angeklagter verhält sich merkwürdig

  21 Auqust 2019    Gelesen: 561
Angeklagter verhält sich merkwürdig

Er hat gestanden, Maria K. in Zinnowitz erstochen zu haben. Deshalb muss sich Nicolas K. in Stralsund zusammen mit einem Mitangeklagten wegen Mordes verantworten. Doch beim Prozessauftakt benimmt er sich verstörend.

Gegen zwei junge Männer hat vor dem Stralsunder Landgericht der Prozess wegen Mordes an der 18-jährigen Maria K. aus Zinnowitz auf Usedom begonnen. Die 19- und 21-Jährigen töteten die schwangere Frau Mitte März nach Ansicht der Staatsanwaltschaft heimtückisch und aus Mordlust. Sie hätten das Mädchen, das zu ihrem weiteren Bekanntenkreis gehörte, in der Absicht aufgesucht, "einen Menschen sterben sehen zu wollen", hieß es in der verlesenen Anklageschrift. Der 19-jährige Nicolas K. hatte in den polizeilichen Vernehmungen eingeräumt, zugestochen zu haben.

Nach Berichten von Augenzeugen begrüßte Nicolas K. die Prozessbeteiligten, Reporter und Zuschauer im Gericht mit ausgestrecktem Mittelfinger. Er hatte ein Tuch über sein Gesicht gezogen. Im Prozess muss unter anderem die Frage geklärt werden, ob er aufgrund seiner Alkoholisierung und einer psychischen Erkrankung vermindert schuldfähig ist. Er ist bereits vorläufig in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.

Der zweite Angeklagte, der 21-jährige Nico G., soll die am Boden liegende Maria festgehalten haben, während Nikolas K. auf sie einstach. Dem älteren Angeklagten droht im Fall einer Verurteilung lebenslange Haft. Die junge Frau lebte allein und war im dritten Monat schwanger. Als sie wenige Tage nach der Tat tot gefunden wurde, war ihr Körper mit Messerstichen übersät.

Anfang April fand in der Zinnowitzer Kirche ein Gedenkgottesdienst für Maria K. statt. Nach Erkenntnissen der Rostocker "Ostsee-Zeitung" nahmen daran auch die beiden Angeklagten teil. Wenige Tage später wurden die Männer festgenommen. Während der Verhöre machten sie unterschiedliche Angaben. Das Gericht setzte vorerst bis Ende August vier weitere Verhandlungstage für den Prozess an.


Quelle: n-tv.de


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