Mikroplastik nicht gesundheitsschädlich? WHO fordert weitere Studien

  22 Auqust 2019    Gelesen: 415
  Mikroplastik nicht gesundheitsschädlich? WHO fordert weitere Studien

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet Mikroplastik noch nicht als Bedrohung für die menschliche Gesundheit, fordert die Wissenschaftler jedoch dazu auf, die etwaigen gesundheitlichen Auswirkungen genauer zu untersuchen. Dies ist einem Bericht der WHO zu entnehmen.

„Wir müssen dringend mehr über die gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik wissen, weil es überall in der Umwelt, auch im Wasserkreislauf vorhanden ist“, sagt Dr. Maria Neira, Direktorin der Abteilung für öffentliche Gesundheit, Umwelt und soziale Determinanten der Gesundheit bei der WHO.

Basierend auf den begrenzt verfügbaren Informationen, scheint Mikroplastik im Trinkwasser auf dem jetzigen Niveau kein Gesundheitsrisiko darzustellen, so Neira. Weitere Untersuchungen seien dringend nötig. Aus heutiger Sicht seien jedoch andere Verunreinigungen im Wasser wesentlich bedeutsamer als die Plastikpartikel.

Es sei unwahrscheinlich, dass sich Stückchen im Körper ablagern würden, die größer als 150 Mikrometer sind. Bei kleineren Plastikteilchen könnte das anders sein, doch bisher gebe es dazu kaum Studien.

„Die Absorption und Bewegung der extrem kleinen Plastikteilchen, darunter der nanoskaligen Partikel, kann im Körper intensiver auftreten, doch zu diesem Thema liegen nur sehr wenige Daten vor“, heißt es im Bericht.

Im Jahr 2017 seien weltweit rund 348 Millionen Tonnen Plastik, ohne Berücksichtigung der Produktion von Fasern, angefallen. Diese Menge werde sich angesichts des Bevölkerungswachstums, des Verbrauchs und des Wegwerfverhaltens bis 2025 verdoppeln und bis 2050 wohl verdreifachen, schätzt die WHO.

Wirksame Reinigung wäre möglich

Mit einer fachgerechten Reinigung könne das Abwasser von 90 Prozent des Mikroplastiks gereinigt werden. Das gelte auch für die Behandlung von Trinkwasser, so die WHO weiter. Das Problem sei, dass ein großer Teil der Weltbevölkerung aktuell nicht in den Genuss einer adäquaten Wasser- und Abwasserbehandlung komme.

sputniknews


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