Reallöhne in Deutschland steigen

  21 September 2019    Gelesen: 923
Reallöhne in Deutschland steigen

Günstiger Effekt an der Konjunkturfront: Weil die Inflation vergleichsweise niedrig ausfällt und sich die Lohnabschlüsse besser entwickeln, bleibt vielen Angestellten in Deutschland unterm Strich mehr Geld zum Ausgeben übrig.

Arbeitnehmer in Deutschland haben im zweiten Quartal 2019 unter dem Strich mehr Geld in der Tasche gehabt als ein Jahr zuvor. Bereinigt um den Anstieg der Verbraucherpreise waren die Reallöhne um 1,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Nominal erhöhten sich die Verdienste um rund 3,0 Prozent. Die Teuerungsrate betrug gut 1,6 Prozent. Daraus ergibt sich der sogenannte reale, also preisbereinigte Verdienstzuwachs von 1,3 Prozent. Überdurchschnittlich stark stiegen die Nominallöhne den Angaben aus Wiesbaden zufolge beispielsweise in der Öffentlichen Verwaltung (+ 5,9 Prozent), im Grundstücks- und Wohnungswesen (+4,7 Prozent), im Baugewerbe sowie im Bereich Erziehung und Unterricht (jeweils +4,2 Prozent) gestiegen. Als Nominallohn bezeichnen die Statistiker dabei den Bruttomonatsverdienst einschließlich aller etwaig anfallenden Sonderzahlungen.

Mehr Geld für Fachkräfte


Deutlich geringer als in den genannten Bereichen stiegen die nominalen Verdienste im Bereich Verkehr und Lagerlogistik (+0,3 Prozent) sowie im Verarbeitenden Gewerbe (+0,7 Prozent). In der Aufschlüsselung nach Leistungsgruppen war der Verdienstzuwachs mit jeweils 3,2 Prozent bei den Fachkräften am größten, gefolgt von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in leitender Stellung (+2,8 Prozent) und den angelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (+2,5 Prozent). Die Verdienste ungelernter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weisen mit immerhin noch plus 2,2 Prozent die geringste Veränderungsrate auf.

Insgesamt habe sich bei den Reallöhnen ein seit Anfang 2014 anhaltender positiver Trend fort, fassten die Statistiker die Lage zusammen. Für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland könnte sich die gestärkte Kaufkraft der Verbraucher als wertvolle Stütze erweisen: Wenn die Beschäftigten - gefühlt oder real - mehr Geld zur Verfügung haben, steigert das in der Regel die Konsumfreude. In einer stark exportorientierten Volkswirtschaft - wie im Fall Deutschlands - zählt die Stärkung der Binnennachfrage seit jeher zu den Forderungen vieler ökonomischer Berater.


Quelle: n-tv.de


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