USA verlegen weitere Truppen in den Nahen Osten wegen „iranischer Aggression“

  21 September 2019    Gelesen: 588
USA verlegen weitere Truppen in den Nahen Osten wegen „iranischer Aggression“

Nach den Drohnenangriffen auf Saudi-Arabiens größte Ölanlagen am vergangenen Samstag, für die die USA den Iran verantwortlich machen, hat US-Verteidigungsminister Mark Esper die Verlegung weiterer Truppen in den Nahen Osten angekündigt. Ziel sei, das „aggressive Verhalten des Iran abzuwenden“.

„Der Präsident hat den Einsatz von US-Truppen genehmigt, die defensiver Natur sein werden“, sagte Mark Esper am Freitagabend (Ortszeit) im Pentagon.

Wie Esper weiter sagte, solle die militärische Verstärkung in der Region auf die Verteidigung gegen Luft- und Raketenangriffe ausgerichtet sein.

„Alles deutet darauf hin, dass der Iran für den Angriff verantwortlich war“, so Esper.

Die Untersuchungen von amerikanischen, saudischen und internationalen Experten hätten ergeben, dass die eingesetzten Waffen aus iranischer Produktion stammten und nicht vom Jemen aus eingesetzt worden seien.

Esper sagte, dass die USA keinen Krieg mit dem Iran anstrebten. Zugleich betonte er: „Uns stehen andere militärische Optionen zur Verfügung, sollten sie nötig sein.“ Ziel der Entsendung des Kontingents sei, ein klares Zeichen zu senden, dass die USA die Partner in der Region unterstützen, um „die Weltordnung, die sich auf die Einhaltung von Regeln stützt“, zu wahren.

Zudem forderte Esper Teheran dazu auf, einen „friedlichen und diplomatischen Weg“ zu gehen.

Indes hat US-Armeechef Joseph Dunford keine genaue zahlenmäßige Stärke des künftigen Kontingents genannt. Es werde sich aber nicht um „Tausende“ Soldaten handeln.

US-Truppen im Nahen Osten
Im Juni hatte das Pentagon bereits angekündigt, weitere 1.000 Soldaten in den Nahen Osten zu schicken. Bereits Ende Mai hatten die USA ihre Truppen im Nahen Osten wegen der „anhaltenden Bedrohung“ durch iranische Kräfte um 1.500 Soldaten verstärkt.

Drohnenangriffe auf Saudi-Arabiens Ölraffinerien

In der Nacht auf letzten Samstag waren die größten Ölraffinerien des staatlichen Öl- und Gasunternehmens Saudi Aramco – im Bezirk Abqaiq im Osten des Landes und in dem östlich von Riad gelegenen Bezirk Churais –mit Drohnen angegriffen worden. Die Huthi-Rebellen bekannten sich zu den Attacken.

US-Vorwürfe gegen den Iran
Zuvor hatte US-Außenminister Mike Pompeo Teheran vorgeworfen, die Ölraffinerien in Saudi-Arabien mit Drohnen angegriffen zu haben, und versprochen, Teheran zur Verantwortung zu ziehen. Das iranische Außenministerium wies Pompeos Vorwürfe als „Lüge“ zurück. Trotz mangelnden Beweisen hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag neue Sanktionen gegen den Iran angekündigt.


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