FC Bayern demütigt Tottenham mit Torfestival

  02 Oktober 2019    Gelesen: 870
FC Bayern demütigt Tottenham mit Torfestival

Früh gerät der FC Bayern im Champions-League-Härtetest bei Tottenham Hotspur in Rückstand. Die Antwort der Münchner beeindruckt: Der neue Chefkritiker Kimmich gleicht umgehend per Traumtor aus, danach sorgen Doppelpacker Lewandowski und Serge Gnabry mit einem Viererpack für einen denkwürdigen Kantersieg.

Der FC Bayern München hat die erste große Prüfung auf Europas Fußball-Bühne angeführt von Viererpacker Serge Gnabry grandios bestanden. In einem hochklassigen Offensiv-Spektakel triumphierte der deutsche Meister gegen den Vorjahresfinalisten Tottenham Hotspur mit 7:2 (2:1) und nimmt nach zwei Erfolgen Kurs auf den Gruppensieg.

Chefkritiker Joshua Kimmich (15.), Torjäger Robert Lewandowski (45./87.) und Gnabry mit seinen ersten Champions-League-Toren (53./55./83./88.) sorgten für einen denkwürdigen Bayern-Abend, der ein deutliches Signal an die internationale Konkurrenz war. Gnabry gelang als erst zweitem deutschen Stürmer nach Mario Gomez ein Viererpack in der Königsklasse. "Serge hat heute eine Sternstunde erlebt", sagte Trainer Niko Kovac. Ein entscheidender Rückhalt war Nationaltorhüter Manuel Neuer, der nur vom ehemaligen Bundesliga-Profis Heung-Min Son (12.) und Harry Kane per Foulelfmeter (60.) zu bezwingen war. Defensiv ließen die Münchner zwar einiges zu, offensiv bestach das Team von Trainer Niko Kovac durch Entschlossenheit und individuelle Klasse.

Der Vorsprung auf den großen Gruppenrivalen Tottenham beträgt schon fünf Punkte. "Das hat sich keiner erträumen lassen", sagte Kovac: "Das war schon toll anzusehen." Aber: "Wir müssen bescheiden bleiben. Wir werden nicht an der Uhr drehen."

Im Londoner Regen demonstrierten beide Mannschaften vor 62.062 Zuschauern im neuen Fußball-Tempel der Spurs sofort, dass sie ihre offensiven Stärken energisch ausspielen wollen. Gnabry (2.) prüfte nach einem Stolperer von Toby Alderweireld Spurs-Torwart Hugo Lloris. Kurz darauf bot sich für Son (5.) die erste große Chance. Nach einem Traumpass von Tanguy Ndombelé reagierte Bayern-Schlussmann Manuel Neuer großartig.

Bayern wankt - dann trifft Kimmich


Kurz darauf erwies sich die Entscheidung von Trainer Niko Kovac, statt auf Thiago auf Corentin Tolisso auf der Sechserposition neben Kimmich zu setzen, als kontraproduktiv. Der Franzose leistete sich einen schlimmen Fehlpass. Son, der Mann der Anfangsphase, ließ Neuer diesmal mit einem Flachschuss keine Chance.

Die Bayern standen defensiv schlecht gestaffelt und wirkten unruhig. Doch dann gab Kimmich die sportliche Antwort auf die Aufforderung der Bayern-Chefetage an ihn, mit gutem Beispiel, sinnbildlich "mit der Fahne in der Hand" (Karl-Heinz Rummenigge) voran zu gehen. Einen von ihm selbst eingeleiteten Angriff schloss der Nationalspieler mit einem sehenswerten Schuss ins linke Eck zum Ausgleich, seinem achten Tor in der Champions League, ab.

Der Gleichstand hatte aber vorerst keine beruhigende Wirkung auf das Bayern-Spiel. Defensiv bekamen die Münchner noch keinen Zugriff. Ndombelé und Moussa Sissoko drückten das Geschehen mit Dampf aus dem Mittelfeld vor das Gästetor. Als Harry Kane (18.) Neuer schon umkurvt hatte, klärte Rückkehrer David Alaba noch vor der Linie. Neuer (25.) war erneut starker Rückhalt bei einem Schuss von Ndombelé. Erst nach mehr als einer halben Stunde gewannen die Münchner größere Kontrolle über das Spiel. Philippe Coutinho hatte im Offensivspiel mehr Aktionen und Kimmich agierte sehr abgeklärt.

Lewandowski baut Wahnsinnsquote aus

Die Pausenführung entsprang einer Willensleistung von Lewandowski. Nach einer Drehung um die eigene Achse schoss er flach ein - 13 Tore in zehn Pflichtspielen sind seine beeindruckende Saisonquote. Da es bei Alaba nicht weiterging, kam Thiago doch noch und Kovac baute gleich auf drei Positionen um. Kimmich ging zurück nach rechts in die Abwehrkette, Benjamin Pavard wechselte in dieser auf die linke Seite. Doch die Bayern-Abwehr stand nicht im Fokus. Gnabry sorgte mit seinem furiosen Doppelpack innerhalb von zwei Minuten für klare Verhältnisse. Erst traf der frühere Arsenal-Profi nach tollem Solo mit rechts, dann gleich darauf mit links zu seinen ersten beiden Toren in der Königsklasse.

70 Prozent Ballbesitz für die Bayern wiesen die Statistiken nun aus. Nach einem Foul von Kingsley Coman an Danny Rose verkürzte Kane per Strafstoß. Die Spurs richteten sich mit Christian Eriksen offensiver aus. Mit den Fingerspitzen lenkte Neuer einen Schuss des Dänen (65.) über die Latte. Bei den Bayern musste Jérôme Boateng (70.) angeschlagen raus. Eine Schlussoffensive der Engländer gab es ohnhein nicht, dafür aber eine der Münchner: erneut Gnabry, erneut Lewandowski und dann Gnabry mit seinem vierten Tor schraubten das Ergebnis noch in denkwürdige Höhen.

Quelle: n-tv.de


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