Chinas Außenhandel in die USA bricht ein

  14 Oktober 2019    Gelesen: 775
Chinas Außenhandel in die USA bricht ein

Das Teilabkommen im Handelsstreit verschafft China und den USA Zeit zum Durchatmen. Doch die bestehenden Zölle belasten das Exportgeschäft der Volksrepublik bereits deutlich.

Der chinesische Außenhandel leidet stark unter dem Handelsstreit mit den USA. Wegen der gegenseitig verhängten Strafzölle und der schlechten Stimmung zwischen beiden Staaten sackten Chinas Exporte in die USA im September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,9 Prozent ab. Die Importe brachen um 15,2 Prozent ein. Das teilte die Zollbehörde in Peking mit.

Insgesamt fielen die weltweiten Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vergleich zum September des Vorjahres um 3,2 Prozent auf 218,1 Milliarden Dollar. Die Importe gingen um 8,5 Prozent auf 178,5 Milliarden Dollar zurück. Beide Werte lagen unter den Erwartungen von Analysten. Die schwachen Einfuhren gehen dabei neben dem Handelsstreit auch auf die sich abschwächenden Binnennachfrage und eine langsamer wachsende chinesischen Wirtschaft zurück.

DIHK sieht Teilabkommen skeptisch

In dem seit mehr als einem Jahr andauernden Handelsstreit hatte US-Präsident Donald Trump vergangenen Freitag eine Einigung auf ein Teilabkommen verkündet. Diese "Phase eins" eines umfassenderen Abkommens beinhalte unter anderem die Themen Schutz geistigen Eigentums, Finanzdienstleistungen, Währungsfragen und Agrarprodukte, sagte er. Die USA verzichten außerdem auf eine angekündigte Anhebung von Strafzöllen von 25 auf 30 Prozent für chinesische Importe im Wert von 250 Milliarden Dollar.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich skeptisch zu der Teileinigung geäußert. "Der Handelskrieg zwischen den USA und China bremst die Weltkonjunktur und damit auch den deutschen Unternehmen das für sie so wichtige Exportgeschäft", sagte Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, dem "Handelsblatt". "Die jüngste Teileinigung wird daran zunächst nicht viel ändern." Immerhin gebe es jetzt aber eine Pause bei der bisherigen "Zollspirale".

Auch EU hofft auf Entspannung

Nach der Teileinigung der USA mit China hofft nun auch die EU auf eine Entspannung ihres Handelskonflikts mit den USA. Die USA wollen wegen rechtswidriger EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus von diesem Freitag an Strafzölle auf Importe aus Europa verhängen. So soll zum Beispiel bei der Einfuhr von Käse, Schinken, Olivenöl und Wein an eine zusätzliche Abgabe von 25 Prozent erhoben werden.

Die EU hatte angekündigt, wegen rechtswidriger Subventionen der USA für den US-Luftfahrtkonzern Boeing mit Gegenmaßnahmen zu antworten. In einem Brief an den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer signalisierte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström nun Verhandlungswillen. "Wir sind bereit, sowohl für den Fall Airbus als auch für den Fall Boeing eine Einigung zu verhandeln (...)", zitiert die Nachrichtenagentur dpa aus dem Schreiben. Sollten die US-Strafzölle jedoch kommen, werde auch die EU handeln.

spiegel


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