US-Diplomat erhebt schwere Vorwürfe gegen Trumps Anwalt

  08 November 2019    Gelesen: 1068
US-Diplomat erhebt schwere Vorwürfe gegen Trumps Anwalt

"Kampagne voller Lügen": In den Ermittlungen zu einer möglichen Amtsenthebung Donald Trumps hat ein hochrangiger Diplomat ausgesagt - er wirft Rudolph Giuliani vor, massiv gegen die US-Botschafterin in Kiew vorgegangen zu sein.

Es ist die nächste Aussage in den Untersuchungen zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump - und es ist die nächste schlechte Nachricht für den US-Präsidenten. Diesmal war es der hochrangige US-Diplomat George Kent, der von dem Ausschuss befragt wurde, eine Mitschrift seiner Aussage wurde nun veröffentlicht. Darin erhebt Kent unter anderem Vorwürfe gegen Trumps persönlichen Anwalt Rudolph Giuliani.

Giuliani habe eine "Kampagne voller Lügen" gegen die US-Botschafterin in Kiew geführt, sagte Kent. Marie Yovanovitch war im Mai frühzeitig von ihrem Posten abgezogen worden. Und laut Kent war es Giuliani, der mittels einer "Schmierenkampagne" maßgeblich dazu beigetragen hatte. "Seine Behauptungen und Anschuldigungen gegen die ehemalige Botschafterin Yovanovitch waren unbegründet, falsch, Punkt." Monatelang soll Giuliani demnach Lügen und falsche Informationen über Yovanovitch verbreitet haben.

Auch er selbst sei Ziel von Giulianis Attacken gewesen, sagte Kent. Ein hochrangiger Mitarbeiter des Außenministeriums habe ihm gesagt, er solle in Deckung gehen und sich ruhig verhalten. Zudem sagte Kent, Trump habe von dem ukrainischen Präsidenten drei Wörter hören wollen: Ermittlungen, Biden und Clinton.

Bei den Untersuchungen gegen Trump geht es um sein Verhalten in der sogenannten Ukraineaffäre: Die Demokraten im Repräsentantenhaus werfen ihm vor, die Macht seines Amtes missbraucht zu haben, um die ukrainische Regierung dazu zu bringen, sich zu seinen Gunsten in den US-Wahlkampf einzumischen. Im Zuge dieser Untersuchungen sind bereits mehrere Personen befragt worden. In den vergangenen Tagen wurden unter anderem Mitschriften von den Aussagen Yovanovitchs und des US-Botschafters bei der EU veröffentlicht.

Yovanovitch sagte unter anderem aus, sie habe sich durch Trumps Aussagen über sie in einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef bedroht gefühlt. Auch schilderte sie, wie Giuliani und andere eine Kampagne betrieben, um ihre Ablösung zu erreichen und ihren Ruf zu zerstören.

spiegel


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