Weihnachtsmarkt-Eröffnungen mitten im Trauermonat November stoßen auf Kritik

  15 November 2019    Gelesen: 676
Weihnachtsmarkt-Eröffnungen mitten im Trauermonat November stoßen auf Kritik

Weihnachtsmärkte und Weihnachtsbeleuchtungen nicht vor Totensonntag – so lautete in vielen Regionen eine eherne Regel.

Sie wird aber immer seltener eingehalten. Im Ruhrgebiet öffnen einige Weihnachtsmärkte in diesem Jahr schon Mitte November, so früh wie noch nie. Vor allem in den Kirchen stößt dies auf Kritik. Michael Dörnemann, Leiter des Dezernats Pastoral im Bistum Essen, sagte im Deutschlandfunk, er verurteile niemanden und er habe Verständnis für den Wunsch, schon jetzt einen Glühwein zu trinken. Er wolle aber die Menschen ermuntern, alles zu seiner Zeit zu tun. Der November sei für viele Menschen immer noch der Totenmonat mit den Festtagen Allerheiligen und Allerseelen, dem Volkstrauertag und dem Totensonntag. Gerade zu dieser Jahreszeit, wo die Blätter fallen, biete sich die Chance, „daran zu erinnern, dass auch unser menschliches Leben endlich ist.“ Die Menschen sollten allerdings ihre persönliche Entscheidung frei treffen.

Das Bistum Essen hatte angesichts der frühen Weihnachtsmarktöffnungen erneut die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes kritisiert. Auch Dörnemann sieht einen Widerspruch zur dessen eigentlicher Bedeutung, wenn Weihnachten von Marketingstrategen als das Fest des Schenkens vermittelt werde. Er wolle bewusst machen, dass es an Weihnachten darum gehe, dass Gott ein „schwacher und sterblicher Mensch geworden ist und uns einlädt, uns mit den Schwachen und Armen zu solidarisieren“.

Deutschlandfunk


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