Erwerbstätigkeit klettert trotz Beinahe-Rezession auf Rekordstand

  18 November 2019    Gelesen: 909
Erwerbstätigkeit klettert trotz Beinahe-Rezession auf Rekordstand

Berlin (Reuters) - Trotz der Beinahe-Rezession ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland so hoch wie noch nie.

Im dritten Quartal wuchs sie um 356.000 oder 0,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum und erreichte mit 45,4 Millionen den höchsten Stand nach der Wiedervereinigung 1990, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Zunahme sei “der bereits einsetzenden Herbstbelebung am Arbeitsmarkt” zu verdanken. Die deutsche Wirtschaft hat von Juli bis September wegen der guten Kauflaune der Verbraucher und wieder anziehenden Exporten ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent geschafft, nachdem es im Frühjahr einen Rückgang um 0,2 Prozent gegeben hatte. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Experten von einer Rezession, die es in Deutschland zuletzt um den Jahreswechsel 2012/13 gab.

Die konjunkturelle Flaute hinterlässt ungeachtet des Rekordwertes ihre Spuren am Arbeitsmarkt. “Obwohl sich der Beschäftigungszuwachs weiter fortsetzte, schwächte sich seine Dynamik im Laufe des Jahres 2019 ab”, betonten die Statistiker. Im ersten Quartal sei die Erwerbstätigkeit noch um 1,1 Prozent gewachsen, im zweiten Vierteljahr um 1,0 Prozent.

Zum anhaltenden Anstieg trugen im abgelaufenen Quartal erneut vor allem die Dienstleister bei. Die größten absoluten Beschäftigungsgewinne meldeten die Öffentlichen Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit 201.000 Personen (+1,8 Prozent), gefolgt vom Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit 54.000 (+0,5) sowie dem Bereich Information und Kommunikation mit 49.000 (+3,7). “Dagegen setzte sich der Abwärtstrend bei den Unternehmensdienstleistern weiter fort”, hieß es. Auch bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern sank die Zahl der Erwerbstätigen erneut, und zwar um 10.000 oder 0,9 Prozent. Im Produzierenden Gewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 36.000 Personen (+0,4), im Baugewerbe um 35.000 Personen (+1,4). Dagegen sank sie in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei um 12.000 (-1,9).


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