Geschichtsfälschung verurteilt: Gemeinsame Erklärung beim OSZE-Ministerrat zum Zweiten Weltkrieg

  10 Dezember 2019    Gelesen: 814
Geschichtsfälschung verurteilt: Gemeinsame Erklärung beim OSZE-Ministerrat zum Zweiten Weltkrieg

Mehrere Mitgliedstaaten haben auf der 26. Tagung der Außenminister der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der vergangenen Woche anlässlich des 2020 anstehenden 75. Jahrestages des Sieges über den Hitlerfaschismus im Zweiten Weltkrieg Position bezogen sowie mahnende Worte gefunden.

Im Rahmen des OSZE-Außenministerrats in Bratislava haben die Ressortchefs von Russland, Aserbaidschan, Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgistan, Moldawien, Serbien, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan eine gemeinsame Erklärung abgegeben, teilte die Russische Botschaft in Berlin am Montag mit.  

Sieg über den Hitlerfaschismus – 75. Jahrestag 2020
Hintergrund ist der im nächsten Jahr anstehende 75. Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg – „einer der brutalsten und blutigsten Konflikte in der Geschichte, der Dutzende Millionen Menschenleben gefordert und der Menschheit schreckliches Leid zugefügt hat“, so die Erklärung eingangs.

Der Nationalsozialismus sei „durch die unantastbare Einheit und den Zusammenhalt unserer Völker“, den gemeinsamen Kampf der Länder der Anti-Hitler-Koalition, besiegt worden. Gedacht würde all jener, die an der Front oder im Hinterland „unvergleichlichen Mut bewiesen und unsere Zivilisation vor der Zerstörung bewahrt haben“. Man verneige sich im Gedenken an die Heldentaten des antifaschistischen Untergrunds, vor den Opfern der Todeslager und denen der Blockaden friedlicher Städte.

„Es ist unsere heilige Pflicht, die historische Wahrheit zu bewahren“, heißt es in der Erklärung. Die Staaten sähen die Schändung von Denkmälern von Soldaten und Generälen der Roten Armee, die Schändung der Gräber derer, die ihr Leben für die Befreiung Europas von den Nazis gaben, als „Blasphemie“ an. Der Vandalismus an diesen Stätten sei durch nichts zu rechtfertigen. Die Außenminister riefen auf, das „Andenken an die Helden-Befreier zu ehren“ und die Soldatenfriedhöfe zu pflegen.

Gegen Nazi-Verherrlichung und NS-Kollaboration
„Wir verurteilen auf das Schärfste Versuche, die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs zu verfälschen“, so die Minister in ihrer gemeinsamen Erklärung weiter. Sie seien empört ob der Anstrengungen einiger Länder, Nazi-Verbrecher wie NS-Kollaborateure zu rehabilitieren oder gar zu heroisieren. Erinnert wurde in dem Zusammenhang an die Beschlüsse des Internationalen Militärgerichtshofes in Nürnberg – Kriegsverbrechen verjähren nicht.

„Das Verschweigen rassistisch oder religiös motivierter Verbrechen wird die Welt unweigerlich in eine neue Katastrophe führen“, heißt es in der Erklärung.
Die Politiker unterstrichen die Bedeutung der Konvention der Vereinten Nationen (UN) zur Verhütung und Bestrafung des Völkermords aus dem Jahr 1948 sowie die Bedeutung der UN-Resolution gegen die Heroisierung des Nationalsozialismus aus dem vergangenen Jahr. 

Die Minister der OSZE-Runde bekräftigten in ihrer aktuellen Erklärung ihr Engagement für eine „freie, demokratische, gemeinsame und unteilbare“ euro-atlantische sowie eurasische Sicherheitsgemeinschaft.

sputniknews


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