Schnelltest für „chinesisches“ Pneumonievirus in Russland in Entwicklung

  21 Januar 2020    Gelesen: 658
Schnelltest für „chinesisches“ Pneumonievirus in Russland in Entwicklung

An einem Schnelltest zur Früherkennung von Infektionen mit dem gefährlichen Coronavirus, das sich bereits über die Grenzen Chinas hinweg ausgebreitet hat, wird jetzt im Zentrum für strategische Planung des russischen Gesundheitsministeriums gearbeitet.

„Wir haben am 14. Januar, kurz nachdem das Genom des neuen Pneumonievirus in der internationalen Datenbank NCBI erfasst wurde, damit begonnen, Reagenzien zu entwickeln. Zum Januarende sollten wir den Prototypen für eine Labormethode zur Diagnose des Virus 2019-nCoV entwickeln“, sagte der stellvertretende Direktor des Zentrums, German Schipulin, gegenüber der Zeitung „Iswestija“. 

Laut der Zeitung wird eine labormäßige Methode zur Erkennung des Coronavirus voraussichtlich in zwei Wochen erarbeitet. Innerhalb eines Monats soll ein Schnelltest geschaffen werden, der nur 15 bis 20 Minuten in Anspruch nehmen werde, heißt es.

Zwar gebe es noch kein deutliches klinisches Bild von der Virusinfektion, aber es sei jedenfalls klar, dass sie einer Grippe bzw. einer akuten Atemwegserkrankung ähnele, so die Zeitung.

Die chinesischen Behörden hatten Ende Dezember den Ausbruch von Pneumonie gemeldet, die von einem neuartigen Coronavirus ausgelöst worden war. Nach dem Stand vom 19. Januar sind in der zentralchinesischen Metropole Wuhan insgesamt 198 Erkrankte registriert, von denen 25 bereits als geheilt entlassen wurden. Drei Patienten sind gestorben.

An russischen Flughäfen werden Einreisende aus China mithilfe von Wärmebildgeräten auf Fieber geprüft. Diese Methode ermöglicht es jedoch nicht, die Krankheit während der Inkubationsphase zu ermitteln.

Coronaviren sind genetisch hochvariabel und verursachen bei verschiedenen Wirbeltieren wie Säugetieren, Vögeln und Fischen sehr unterschiedliche Erkrankungen. Einzelne Varianten von Viren können durch Überwindung der Artenbarriere auch mehrere Wirte infizieren. Durch solche Übertritte zwischen Arten sind beim Menschen unter anderem Infektionen mit dem SARS-assoziierten Coronavirus – dem Erreger der SARS-Pandemie 2002/2003 – sowie mit dem 2012 neu aufgetretenen Middle East Respiratory Syndrome (MERS) entstanden.

sputniknews


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