Erster Ausflug für die Panda-Zwillinge

  29 Januar 2020    Gelesen: 670
Erster Ausflug für die Panda-Zwillinge

Premiere für den ersten Panda-Nachwuchs in einem deutschen Zoo: Die Zwillinge Meng Xiang und Meng Yuan haben erstmals ihr Gehege erkundet - rund fünf Monate nach ihrer Geburt.

Die Panda-Zwillinge im Berliner Zoo sind ab Donnerstag erstmals auch für Besucher zu sehen. Beim Probelauf vor Journalisten legten die rund fünf Monate alten Brüder Meng Xiang und Meng Yuan bereits erste Klettereinlagen hin. Ansonsten zeigten sie sich sehr verspielt und rauften auch miteinander.

Die beiden erkundeten mit ihrer Mutter Meng Meng die Innenanlage: eine Art Panda-Wohnzimmer hinter Glas. Der Zoo hat dort für den Nachwuchs zwischen Bergen von Bambus kleinere Kletterstationen bereitgestellt. Auf die Außenanlage geht es für sie vorerst nicht.

Bisher wuchsen die Zwillinge hinter den Kulissen auf. "Sie sind gesund, neugierig und folgen ihrer Mutter - sie sind mehr als bereit für ihren ersten Ausflug", sagte Zoo-Direktor Andreas Knieriem vor dem Probelauf. Für den Auftritt vor Publikum war Voraussetzung, dass sie ihrer Mutter Meng Meng folgen können. Das ist jetzt offensichtlich der Fall.

Damit sich Pit und Paule, wie die Pfleger sie rufen, ihre Tatzen nicht einklemmen, wurden vorab mögliche Verletzungsrisiken beseitigt. Aber ohnehin wacht Meng Meng über ihren ersten Nachwuchs: Kletterten die Kleinen zu hoch, packte sie sie immer wieder mit der Schnauze und zog sie runter.

Ab Donnerstag stellt sich der Zoo wegen der Kleinen auf einen größeren Andrang ein. So sollen mehr Kassen besetzt werden, damit die Menschen nicht so lange anstehen müssen. Sicherheitspersonal soll außerdem Stau am Panda-Gehege vorbeugen.

"Natürlich ist es für die beiden jetzt erst mal eine neue Situation", sagte der unter anderem für die Pandas zuständige Tierpfleger Corvin Schmohl. Die Jungen seien aber vorab eingewöhnt worden und nun trotz vieler Kameras entspannt. Pit, der Erstgeborene, sei noch etwas träger als Paule - der Jüngere sei deutlich mobiler und animiere seinen Bruder und die Mutter regelrecht zum Spielen.

Die Zwillinge waren am 31. August zur Welt gekommen. Sie sind der erste Panda-Nachwuchs in einem deutschen Zoo. Frühere Zuchtversuche mit anderen Panda-Paaren in Berlin waren erfolglos geblieben. Die Elterntiere Meng Meng und Jiao Qing leben seit 2017 in Berlin.

Die Bären sind Leihgaben Chinas. Für die erwachsenen Tiere zahlt der Zoo rund eine Million US-Dollar pro Jahr (etwa 900.000 Euro), die nach chinesischen Angaben wieder in die Panda-Zucht fließen. Über die Summe für die Jungtiere macht der Zoo keine Angaben.

Weltweit gibt es nach Angaben des Zoos noch rund 1860 ausgewachsene Große Pandas, die in freier Wildbahn leben. Die früher auch als Bambusbär bezeichnete Art kommt nur noch in wenigen Schutzgebieten in China vor.

Der Pflanzenfresser mit seiner markanten schwarz-weißen Fellzeichnung ist eines der Symboltiere für Umwelt- und Artenschutz weltweit. Es läuft ein großangelegtes Auf- und Nachzuchtprogramm.

spiegel


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