Virus-Ausbruch in Millionenstadt Südkoreas

  21 Februar 2020    Gelesen: 689
Virus-Ausbruch in Millionenstadt Südkoreas

Seoul/Peking (Reuters) - Der Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in Südkorea hat neue Furcht vor einer weltweiten Ansteckungswelle geweckt.

In der 2,5-Millionen-Metropole Daegu wurden am Donnerstag mehr als 50 neue Infektionen registriert. Bei mindestens 90 Menschen wurden Symptome festgestellt, nachdem sie Gottesdienste besucht hatten. An diesen hatte auch ein Frau mit nachgewiesener Erkrankung teilgenommen. Bürgermeister Kwon Young-jin forderte die Bewohner der viertgrößten Stadt des Industrielandes auf, die Häuser nicht zu verlassen. “Wir haben eine beispiellose Krise”, sagte er und kündigte den Test aller Mitglieder der Kirchengemeinde an. China dagegen meldete einen Rückgang bei den Neu-Infektionen: Am Mittwoch habe es knapp 400 Fälle nach über 1700 am Vortag gegeben. Jedoch hat China die Diagnose-Methoden geändert, was als ein Grund für den Rückgang gesehen wird.

Korea bestätigte zudem den ersten Toten aufgrund des Virus und nun insgesamt über 100 nachgewiesene Infektionen. Die Lage sei sehr ernst, sagte Vize-Gesundheitsminister Kim Kang-lip. Der Ausbruch in Korea könnte darauf hindeuten, dass die Lungenkrankheit doch ansteckender ist als bislang gedacht.

Unterdessen starben zwei über 80jährige Passagiere von der “Diamond Princess”, die vor der japanischen Hafenstadt Yokohama liegt. Das Kreuzfahrtschiff hat mit über 600 Fällen die größte Ansammlung von Krankheitsfällen außerhalb von China. In der Volksrepublik sind insgesamt nun über 75.000 Menschen als infiziert gemeldet. Offiziellen Angaben zufolge sind etwa 2100 gestorben. Die meisten Fälle werden in der Provinz Hubei mit ihrer Hauptstadt Wuhan registriert, die als Herd der Infektionen gilt.


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