China meldet höchste Opferzahl seit Ausbruch der Epidemie

  24 Februar 2020    Gelesen: 763
  China meldet höchste Opferzahl seit Ausbruch der Epidemie

Binnen eines Tages sind in China 150 Menschen an Covid-19 gestorben. Auch aus Südkorea gibt es beunruhigende Zahlen zum Coronavirus. Und Neuseeland verlängert seine Einreisesperre.

Trotz aller Gegenmaßnahmen ist die Zahl der Toten durch die neuartige Lungenkrankheit in China stark angestiegen. Die nationale Gesundheitskommission in Peking bestätigte am Montag weitere 150 neue Covid-19-Todesfälle - so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Zum Vergleich: Am Vortag waren 97 Tote gemeldet worden, am Tag davor 109.

Damit sind in der Volksrepublik schon 2592 Todesfälle registriert. Die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich um 409. Insgesamt sind in Festlandchina damit schon 77.150 bestätigte Ansteckungen registriert. Die überwiegende Zahl der neuen Todesfälle und Infektionen mit dem Sars-CoV-2 genannten Coronavirus wurden aus der Provinz Hubei in Zentralchina gemeldet. Vier andere Provinzen - Yunnan, Guangdong, Shanxi und Guizhou - fahren ihre Notfallmaßnahmen gegen das Virus hingegen zurück.

Südkoreanische Sekte bleibt im Fokus der Behörden
Auch aus Südkorea liegen neue, beunruhigende Zahlen vor. Das Land meldete 161 neue Infektionen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Patienten nach Angaben der Gesundheitsbehörden dort auf 763. Ein Erkrankter sei an den Folgen des Virus gestorben, womit die Zahl der Todesopfer in Südkorea auf sieben steigt.

Die Mehrheit der neuen Infizierungen konzentrierte sich erneut auf die südöstliche Millionen-Stadt Daegu und deren Umgebung. Allein 129 neue Infizierungen wurden unter Mitgliedern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu gezählt, die in Daegu stark vertreten ist. Mehr als die Hälfte der gesamten Fälle im ganzen Land entfällt auf Anhänger der Sekte.

Die Behörden untersuchen, ob die Infektionen unter den Anhängern möglicherweise von einem sogenannten Superverbreiter ausgingen. Eine 61-jährige Frau, die unter den Anhängern der Sekte als erster Infektionsfall erfasst wurde, soll trotz Krankheitssymptomen an Gottesdiensten der Kirche teilgenommen haben.

Weltweit ergreifen viele Länder Maßnahmen gegen das Virus. So verlängerte die Regierung in Neuseeland ihr Einreiseverbot für Reisende vom chinesischen Festland. Die Einschränkung gelte weitere acht Tage und werde danach erneut überprüft, sagte Premierministerin Jacinda Ardern. Neuseeland hat bisher keine bestätigten Fälle des Virus gemeldet.

Wo sollen die US-Kreuzfahrer isoliert werden?
Das ist in den USA anders. Dort wird nun über den Umgang mit den infizierten Passagieren vom Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" diskutiert. US-Präsident Trump will diese doch nicht, wie ursprünglich angedacht, in einer Bundeseinrichtung in Alabama unterbringen.

"Ich habe gerade mit dem Präsidenten telefoniert. Er sagte mir, dass seine Regierung keine mit dem Coronavirus infizierten Passagiere vom Kreuzfahrtschiff ‘Diamond Princess‘ nach Anniston, Alabama, schicken wird.", erklärte Senator Richard Shelby auf Twitter.

Es bleibt zunächst unklar, wo die Patienten stattdessen unter Quarantäne gestellt werden sollen. Die "Diamond Princess" war vor Japans Küste für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden. Erst in der vergangenen Woche konnten die Menschen von Bord gehen. Seitdem wurden zahlreiche von ihnen positiv auf das Virus getestet. Das Weiße Haus war nicht sofort für eine Stellungnahme erreichbar.

spiegel


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