Kanada protestiert gegen mögliche Verlegung von US-Soldaten an gemeinsame Grenze

  27 März 2020    Gelesen: 506
Kanada protestiert gegen mögliche Verlegung von US-Soldaten an gemeinsame Grenze

Die kanadische Regierung hat gegen die mögliche Entsendung von US-Soldaten an die gemeinsame Grenze als Maßnahme gegen die Coronavirus-Pandemie protestiert. 

Es sei im gemeinsamen Interesse beider Länder, dass die Grenze "entmilitarisiert" bleibe, sagte am Donnerstag der kanadische Regierungschef Justin Trudeau.

Schärfer äußerte sich Außenministerin Chrystia Freeland: Die Entsendung von US-Truppen wäre ein "völlig unnötiger Schritt, der in unserer Sicht unsere Beziehungen beschädigen würde", sagte sie. Dies sei nicht die richtige Art, "um einen treuen Freund und militärischen Verbündeten zu behandeln".
Laut Freeland hat die US-Regierung aber noch keine Entscheidung über die mögliche Truppenentsendung an die Grenze getroffen. Nach Informationen des kanadischen Senders Global News wird im Weißen Haus über die Entsendung von weniger als tausend Soldaten in Grenzgebiete zu Kanada nachgedacht. Sie sollten diesen Überlegungen zufolge mittels Sensortechnik Menschen aufspüren, die illegal die Grenze überqueren.

Die USA und Kanada haben wegen der Pandemie die gemeinsame Grenze vorübergehend geschlossen. Die Landgrenze zwischen beiden Staaten ist mit 8900 Kilometern die längste der Welt.

In Kanada wurden inzwischen mehr als 4000 Todesfälle durch das Coronavirus registriert, mindestens 39 Menschen starben dort an der Infektion. Die USA sind deutlich stärker von der Pandemie betroffen. Dort wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstag etwa 83.000 Infektionen und mehr als 1200 Todesopfer verzeichnet.

AFP.com


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