Umfrage - Chinas Wirtschaft expandiert unerwartet - Aussichten düster

  31 März 2020    Gelesen: 488
Umfrage - Chinas Wirtschaft expandiert unerwartet - Aussichten düster

Peking (Reuters) - Nach dem Rekordtief im Februar hat Chinas Fabriktätigkeit unerwartet zugenommen.

Chinas offizieller Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg im März auf 52 von einem Einbruch auf 35,7 im Februar, wie das nationale Statistikamt (NBS) am Dienstag mitteilte. Der Wert liegt damit wieder über der 50-Punkte-Marke, die das monatliche Wachstum von der Kontraktion trennt.

Das NBS führte die überraschende Erholung des Indikators im Monatsvergleich auf den Rekordtiefststand im Februar zurück und warnte davor, dass die Messwerte keine Stabilisierung der Wirtschaftstätigkeit signalisierten. Peking hatte unter hohen Kosten für die Wirtschaft drakonische Quarantäneregeln und Reisebeschränkungen eingeführt, um die Pandemie einzudämmen, die mehr als 3.000 Menschen im Land das Leben gekostet hat. Während die lokal übertragenen Infektionen schwinden, haben die meisten Unternehmen wieder geöffnet, und das Leben für Millionen von Menschen fängt langsam wieder an, sich zu normalisieren. Dennoch wurde das Tempo der Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit durch Chinas Bemühungen, sich vor einer zweiten Infektionswelle aus dem Ausland zu schützen, beschränkt. Der Teilindex des verarbeitenden Gewerbes stieg im März von 27,8 auf 54,1, während die Auftragseingänge von 29,3 im Vormonat auf 52 stiegen. Die Auftragseingänge der chinesischen Hersteller stiegen zwar von 28,7 im Februar auf 46,4, waren damit aber immer noch im Rückgang.

Chinas Außenhandel könnte sich gegenüber Januar-Februar weiter verschlechtern und der Export um bis zu 17,2 Prozent einbrechen, sagte Vize-Industrieminister Xin Guobin am Montag auf einer Pressekonferenz. “Wir schätzen, dass China in den nächsten ein bis zwei Quartalen fast 18 Millionen Arbeitsplätze im Exportsektor verlieren könnte, wenn die Exporte um 30 Prozent schrumpfen “, schrieben die Ökonomen des japanischen Finanzunternehmens Nomura zu den Daten. Schon jetzt sehen chinesische Exporteure, dass Aufträge aus Übersee wegbrechen, da der weltweite Anstieg von Coronavirus-Infektionen und Todesfällen viele Handelspartner gezwungen hat, die Produktion zu verlangsamen oder auszusetzen. Nomura geht davon aus, dass der Ausbruch im ersten Quartal zu einem jährlichen Rückgang des chinesischen Bruttoinlandsprodukts um 9 Prozent führen werde.

Chinas Dienstleistungssektor expandierte ebenfalls, wobei der offizielle PMI im nicht verarbeitenden Gewerbe bei 52,3 von 29,6 im Februar lag, wie eine separate NBS-Umfrage ergab. Die Regierung hatte in den letzten Wochen die Beschränkungen gelockert - wodurch sich die Verbraucher wieder in Einkaufszentren und Restaurants wagten - und Einkaufscoupons im Wert von Millionen Yuan verteilt, um den Konsum wiederzubeleben.

Der Appetit der Verbraucher bleibt jedoch gedämpft: Analysten warnten, dass der Ausbruch des Virus anhaltende Auswirkungen haben könnte, da viele Menschen weiterhin besorgt über das Riskio einer neuen Infektionswelle sind und sich Gedanken um die Sicherheit an und über ihren Arbeitsplatz machen.


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