Söder warnt vor früher zweiter Welle - auch wegen der Sommertouristen

  28 Juni 2020    Gelesen: 509
Söder warnt vor früher zweiter Welle - auch wegen der Sommertouristen

"Wir müssen wirklich aufpassen": Bayerns Ministerpräsident zeigt sich zu Beginn der Urlaubssaison besorgt. "Ich gönne allen ihre Ferien", so Markus Söder, Corona bleibe aber eine tödliche Gefahr.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor einer zweiten Corona-Welle. "Wir müssen wirklich aufpassen", sagte er in einer Videobotschaft. "Wir dürfen nicht riskieren, dass wir sogar noch schneller als befürchtet, vor dem Herbst, eine zweite Welle bekommen, eine schleichende Welle, und überall regionale Lockdowns bekommen."

In der vergangenen Woche sei "unglaublich viel passiert", sagte er mit Blick auf Ausbrüche im Kreis Gütersloh, in Niedersachsen und Berlin. Darum sei es unangebracht, darüber zu streiten, "ob diese Maßnahmen zu viel oder zu wenig sind" - man müsse "handeln und entscheiden".  

Bayern habe darum entschieden, dass Touristen aus Risikogebieten zwar in bayerischen Hotels übernachten dürfen - aber nur mit einem negativen Corona-Test. Wer einen negativen Test habe, dürfe im Freistaat Urlaub machen, alle anderen sollten sich erst mal auskurieren. "Ich gönne allen ihre Ferien", sagte Söder. "Aber auch da müssen wir aufpassen." Er betonte: "Corona bleibt tödlich."

Pünktlich zum Ferienbeginn im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen hatten die Chefs von Bundeskanzleramt und Staats- und Senatskanzleien der Länder diesen Weg als einheitliches Vorgehen beschlossen. Reisende aus einem Kreis mit hohem Infektionsgeschehen dürfen nur dann in Hotels und Ferienwohnungen untergebracht werden oder ohne Quarantänemaßnahme in ein Land einreisen, wenn sie mit einem ärztlichen Attest nachweisen, dass sie keine Infektion haben. Das benötigte ärztliche Zeugnis muss sich demnach "auf eine molekularbiologische Testung stützen, die höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden ist".

Wie die Bundesländer, die Beherbergungsverbote für Menschen aus deutschen Corona-Risikogebieten erlassen haben, mit diesem Beschluss umgehen, war am Freitag noch offen. Ausnahmen galten bei diesen Verboten schon jetzt mit aktuellen negativen Corona-Tests. Bayern als Vorreiter heißt unterdessen Gäste aus dem Kreis Warendorf, wo die Infektionen zurückgegangen sind, schon wieder willkommen. In mehreren Bundesländern müssen auch die eigenen Bürger, wenn sie aus dem Kreis Gütersloh nach Hause kommen, in Quarantäne.

Bereits zuvor hatte die Bundesregierung die Reisewarnung für viele EU-Staaten aufgehoben.

spiegel


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