Milliardengewinn erwirtschaftet Porsche

  30 Juli 2020    Gelesen: 771
Milliardengewinn erwirtschaftet Porsche

Deutlich weniger Autos verkauft und dennoch eine satte Rendite erzielt: Porsche schließt das Corona-geplagte erste Halbjahr mit Gewinn ab - ist aber alles andere als zufrieden.

Andere Autokonzerne - wie auch die eigene Mutter Volkswagen - haben im ersten Halbjahr hohe Verluste geschrieben. Für Porsche ist jedoch bereits dies eine schlechte Nachricht: Der Sportwagenbauer büßt in der Coronakrise kräftig Gewinn ein und verfehlt seine langfristigen Renditeziele. Das operative Ergebnis der Porsche AG sackte im ersten Halbjahr um mehr als ein Viertel auf gut 1,2 Milliarden Euro ab, wie aus dem Volkswagen-Geschäftsbericht hervorgeht.

Bei einem Umsatz von rund 12,4 Milliarden Euro ergibt sich eine Rendite von knapp zehn Prozent. Mindestens 15 Prozent hat sich Porsche eigentlich als Maßstab gesetzt und hält daran auch weiter fest. Dafür werde man weitere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergreifen, kündigte Finanzvorstand Lutz Meschke an: "Wir geben alles, um auch in 2020 eine zweistellige operative Umsatzrendite zu erreichen."

In der ersten Hälfte 2019 hatte das Unternehmen, zu dem auch Finanzdienstleistungen gehören, noch 13,4 Milliarden Euro Umsatz gemacht und knapp 1,7 Milliarden Euro operativen Gewinn eingefahren, ein 500-Millionen-Euro-Bußgeld aus der Dieselaffäre schon abgezogen.

Als Grund für den aktuellen Rückgang gibt der VW-Bericht die Kombination aus Corona-bedingt gesunkenen Absatzzahlen und weiter hohen Kosten vor allem für Digitalisierung und Elektrifizierung an. Porsche hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 weltweit knapp 117.000 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Rückgang um zwölf Prozent.

Dass man im Vergleich zu vielen anderen Autobauern trotzdem gut abschneide, sei auf ein umfassendes Programm zur Senkung der Gewinnschwelle sowie auf die erfolgreiche Einführung neuer Produkte zurückzuführen, teilte Porsche mit. Eine Prognose für das Gesamtjahr wollte Finanzchef Meschke nicht abgeben. "Wir sind optimistisch, dass wir die Dellen von März, April und Mai teilweise kompensieren können. Das gilt natürlich nur, wenn es keine weiteren Rückschläge durch das Coronavirus gibt", sagte er. 

spiegel


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