Amtsärzte schlagen Alarm gegen die zweite Welle

  31 Juli 2020    Gelesen: 508
  Amtsärzte schlagen Alarm gegen die zweite Welle

Wer in der ersten Phase der Pandemie dem Gesundheitsamt bei der Corona-Nachverfolgung geholfen hat, könnte bald erneut gefordert sein. Denn die Amtsärzte fürchten ein "riesiges Problem" angesichts steigender Infektionszahlen.

Angesichts der wieder deutlich gestiegenen Coronavirus-Infektionszahlen in Deutschland haben die Amtsärztinnen und Amtsärzte Alarm geschlagen. Für eine zweite Pandemie-Welle seien die Gesundheitsämter "viel zu knapp besetzt", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Mit den steigenden Infektionszahlen rollt ein riesiges Problem auf uns zu", warnte sie.

Die mehr als 400 deutschen Gesundheitsämter könnten nicht warten, bis die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Kraft träten, sagte Teichert. Nötig sei stattdessen eine kurzfristige Lösung. Die Gesundheitsämter müssten im Notfall einfach und schnell Verstärkung bekommen.

Die Verbandsvorsitzende schlug zur Unterstützung der Gesundheitsämter ein bundesweites Register vor, für das sich Freiwillige melden und registrieren lassen können. Dieses solle "eine Art Jobbörse" sein, die im Ernstfall Mitarbeitende vermittle.

Die freiwilligen Helfer müssten aber bereits geschult sein und sich "im Thema auskennen". Dies könnten Studierende sein, die schon in der ersten Pandemie-Welle für den Einsatz gegen das Virus ausgebildet worden seien, aber etwa auch Beschäftigte aus anderen Bereichen des Gesundheitswesens.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte am Donnerstag die Zahl der binnen eines Tages neu verzeichneten Coronavirus-Infektionen in Deutschland mit 902 angegeben. RKI-Präsident Lothar Wieler hatte bereits zwei Tage zuvor die wieder deutlich steigenden Zahlen als "sehr beunruhigend" bezeichnet. Er kritisierte, Menschen und Firmen seien "nachlässig" geworden. Es bestehe die Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung.

Quelle: ntv.de, tsi/AFP


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