Oxford-Impfstoff erleidet Rückschlag

  31 Juli 2020    Gelesen: 646
  Oxford-Impfstoff erleidet Rückschlag

Eine Studie mit Rhesusaffen ergibt, dass der hoffnungsvoll erwartete Oxford-Impfstoff möglicherweise nur unvollständig vor dem Coronavirus schützt. Die Tiere werden zwar vor einer Lungenentzündung geschützt, infizieren sich aber trotzdem mit Covid-19.

Der von der Universität Oxford und dem Pharma-Konzern Astrazeneca entwickelte Corona-Impfstoff ist einer der großen Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie. Von vielen der Vakzine, die aktuell weltweit entwickelt werden, hat der britische Wirkstoff die Nase vorne, in ersten Studien mit Menschen erzeugte "ChAdOx1" eine deutliche Immunreaktion. Doch eine neue Vorab-Studie (Preprint) dämpft jetzt die Hoffnung.

Verfasst wurde die bei "Nature" veröffentlichte Arbeit gemeinsam von Wissenschaftlern der Oxford-Universität und der National Institutes of Health in Hamilton (Montana). Da bei der abschließenden Studie abgewartet werden muss, ob geimpfte Menschen sich anstecken oder nicht, haben die Wissenschaftler geimpfte Rhesusaffen absichtlich mit Sars-CoV-2 infiziert, um vorab Hinweise auf die Wirksamkeit des Impfstoffs zu erhalten.

Noch ist nichts entschieden

Dabei stellte sich heraus, dass die Impfung die Tiere zwar vor schweren Lungenerkrankungen schützt, indem es die Virenverbreitung in den unteren Atemwegen signifikant reduziert. Allerdings fanden die Forscher die gleiche Virenlast in den Nasen der geimpften Affen wie bei einer nicht geimpften Kontrollgruppe. Damit würde "ChAdOx1" zwar einen schweren Krankheitsverlauf verhindern, könnte aber die Ausbreitung der Corona-Pandemie nicht stoppen.

Allerdings handelt es sich um eine Vorab-Studie mit Affen, die nicht unbedingt auf Menschen übertragbar ist. Und die Forscher schreiben, sie hätten bei den Tieren keine Erkrankungen feststellen können, die auf die Impfung zurückzuführen seien. Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Covid-19 würden jetzt in randomisierten klinischen Studien am Menschen bewertet, schreiben die Wissenschaftler. Noch sei alles nur vorläufig und ein Zwischenstand, schreibt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der auf die Studie auf Twitter hinwies.

Quelle: ntv.de, kwe


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