Neue iPhones kommen später - Rekord-Umsatz verbucht

  01 Auqust 2020    Gelesen: 601
  Neue iPhones kommen später - Rekord-Umsatz verbucht

Auch in Zeiten von Corona klingeln bei Apple die Kassen. Der US-Konzern bringt mehr iPhones an die Kunden als erwartet. Auf die Produktion neuer Geräte wirkt sich die Pandemie dagegen negativ aus.

Das Geschäft von Apple zeigt sich immun gegen die Corona-Krise. Der Umsatz des iPhone-Konzerns stieg im vergangenen Vierteljahr um elf Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar - es war ein Bestwert für das zweite Quartal. Alle Produktbereiche legten zu. Der Gewinn stieg um zwölf Prozent auf 11,25 Milliarden Dollar. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten.

Die Aktie legte im nachbörslichen Handel am Donnerstag um rund fünf Prozent zu und notierte zum ersten Mal über der Marke von 400 Dollar. Apple kündigte zugleich einen Aktiensplit im Verhältnis 4 zu 1 an, um das Papier erschwinglicher zu machen. Das bedeutet: Apple erhöht die Zahl der Aktien - ein Anteilseigner, der bisher eine Aktie besitzt, hätte dann künftig vier Aktien.

Unter anderem das iPhone-Geschäft lief deutlich besser als von vielen Marktbeobachtern erwartet. Apple steigerte den Umsatz mit seinem wichtigsten Produkt um fast 1,7 Prozent auf 26,4 Milliarden Dollar. Analysten hatten zum Teil mit einem iPhone-Umsatz bei nur 21 Milliarden Dollar gerechnet. Bei den Mac-Computern sprang der Umsatz um rund 22 Prozent auf den Bestwert von gut sieben Milliarden Dollar.

In der Produktion ist die Pandemie derweil doch zu spüren: Die neuen iPhone-Modelle werden in diesem Jahr nicht wie gewohnt im September in den Handel kommen. Apple rechne damit, dass die Geräte erst "einige Wochen später" verfügbar sein werden, sagte Finanzchef Luca Maestri. Angesichts der Arbeitsunterbrechungen in der chinesischen Fertigungsindustrie wegen der Corona-Krise war darüber bereits im Frühjahr spekuliert worden. Von Apple werden in diesem Jahr erneut mehrere iPhone-Modelle mit verschiedenen Bildschirmgrößen erwartet. Medienberichten zufolge werden sie erstmals den 5G-Datenfunk unterstützen.

iPhone SE lockt neue Kunden an
Apple bringt neue iPhones seit Jahren im September heraus. Eine Ausnahme gab es 2017 - damals kam das damalige Top-Modell iPhone X erst im November auf den Markt. Der Konzern bereitete mit der Ankündigung die Anleger darauf vor, dass im laufenden Quartal der übliche Absatzschub durch die neuen Modelle ausbleiben dürfte.

Bei den nun verkündeten, hervorragenden Zahlen scheint die Neuauflage des günstigeren Modells iPhone SE eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC steigerte Apple im vergangenen Quartal den iPhone-Absatz um gut elf Prozent auf 37,6 Millionen Geräte. Der Unterschied zwischen dem Wachstum bei Stückzahlen und Umsatz weist darauf hin, dass mehr günstige Geräte als ein Jahr zuvor verkauft wurden. Auf jeden Fall ist das deutliche Absatzplus bemerkenswert in einem Markt, der nach IDC-Zahlen insgesamt um 16 Prozent schrumpfte. Es war der bisher stärkste Rückgang in dem lange boomenden Geschäft.

Der Konzern selbst nennt keine Absatzzahlen mehr. Konzernchef Tim Cook sagte dazu lediglich: "Das iPhone SE hat definitiv unseren Ergebnissen geholfen." Unter anderem hätten es viele bisherige Nutzer von Android-Smartphones gekauft. Analysten rechneten bereits damit, dass Verbraucher in der Krise angesichts der konjunkturellen Unsicherheit und Einkommenseinbußen verstärkt zu günstigeren Smartphone-Modellen greifen werden. Im deutschen Smartphone-Geschäft stieg Apples Marktanteil nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Kantar auf 26 Prozent - von rund 20 Prozent vor einem Jahr.

Bei den Mac-Computern sprang der Umsatz um rund 22 Prozent auf den Bestwert von gut sieben Milliarden Dollar hoch. Das Service-Geschäft mit Abos für Musik oder Speicherplatz sowie Apples Erlösen aus dem App Store erwies sich erneut als wichtige Geldquelle mit einem Umsatzplus von rund 15 Prozent auf knapp 13,2 Milliarden Dollar. Apple hat inzwischen insgesamt 550 Millionen Abo-Kunden in seinen verschiedenen Diensten.

spiegel


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