Haseloff fürchtet erneuten Lockdown

  01 Auqust 2020    Gelesen: 664
Haseloff fürchtet erneuten Lockdown

Sommer, Sonne, Corona-Müdigkeit? In Deutschland steigen die Infektionszahlen wieder. Die Sorge vor einer zweiten Welle und einem erneuten Lockdown wächst. Für die Wirtschaft wäre das fatal, sind sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff und führende Ökonomen einig.

Wegen der stark gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen in Deutschland hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff vor der Verhängung einer erneuten Ausgangssperre gewarnt. "Einen zweiten Lockdown können wir uns nicht leisten", sagte Haseloff den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das würde unsere Wirtschaft kaum verkraften und sich letztendlich auch negativ auf den Sozialstaat und seine Stabilität auswirken." Auch die Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnte vor einer langanhaltenden Wirtschaftsschwäche, sollte es zu einem weiteren Lockdown kommen.

Beim Aufflammen neuer Infektionsherde müsse "schnell, niederschwellig und differenziert auf lokaler Ebene" reagiert werden, sagte Haseloff. "Hilfsmaßnahmen wie im jetzigen finanziellen Rahmen ließen sich wohl nicht wiederholen."

Die Wirtschaftsweise Grimm forderte, dass "ein erneut dynamisches Infektionsgeschehen oder eine zweite Corona-Welle nicht mit Einschränkungen beantwortet wird, die die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten in ihrer ganzen Breite treffen". Es müsse vielmehr gelingen, regionales Infektionsgeschehen mit maßgeschneiderten Konzepten zur Pandemiebekämpfung und zum Gesundheitsschutz auch regional und zielgerichtet zu adressieren. Sollte dies nicht gelingen, sei "mit einer deutlich länger anhaltenden Schwächephase zu rechnen", sagte das Mitglied des Sachverständigenrats den Funke-Zeitungen.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, rief dazu auf, eine zweite Infektionswelle möglichst lange hinauszuzögern. "Diese Strategie müssen wir solange wie irgend möglich fortsetzen, um einen größeren Lockdown zu vermeiden, der ein ganzes Bundesland oder die ganze Republik erfasst."

In Deutschland sind die Corona-Fallzahlen zuletzt wieder angestiegen. Das Robert-Koch-Institut in Berlin gab die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 208.698 an - ein Plus von 870 seit dem Vortag.

ntv


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