Twitter liebäugelt mit Tiktok-Kauf

  09 Auqust 2020    Gelesen: 1450
Twitter liebäugelt mit Tiktok-Kauf

45 Tage bleiben Tiktoks chinesischem Mutterkonzern, um die US-Sparte der Videoplattform zu verkaufen. Zum heißen Kandidaten Microsoft gesellt sich nun ein weiterer Interessent. Ob der über die nötigen Mittel verfügt, ist allerdings fraglich.

Twitter hat angeblich Interesse an einer Übernahme des US-Geschäfts der unter politischem Druck stehenden Video-Plattform Tiktok. Das Unternehmen habe den chinesischen Tiktok-Eigentümer Bytedance kontaktiert, heißt es aus Insiderkreisen. Es sei aber bei weitem nicht sicher, dass Twitter den Software-Riesen Microsoft ausstechen könne, der als Favorit für den Zuschlag bei Tiktok gilt.

Bytedance bleiben rund 45 Tage, um einen Käufer zu finden. Ansonsten droht ein Geschäftsverbot in den USA. Zuerst hatte das "Wall Street Journal" über die Fusionsgespräche berichtet. Es habe vorläufige Verhandlungen über ein mögliches Zusammengehen gegeben, so die Zeitung. Tiktok, Bytedance und Twitter wollten sich nicht zu den Informationen äußern.

US-Präsident Donald Trump hat Tiktok im Visier. Wegen Sicherheitsbedenken untersagte er zuletzt per Dekret Transaktionen mit zwei der größten in den USA tätigen IT-Konzerne Chinas - Bytedance sowie dem Wechat-Betreiber Tencent. Die Maßnahmen sind aber noch nicht in Kraft getreten. Tiktok hat sich in den USA zunehmend zu einer Plattform für politische Debatten und Kampagnen entwickelt. Die App hat dort rund 100 Millionen Nutzer. Trump und andere US-Politiker sehen den Dienst als chinesisches Spionageinstrument. Derzeit läuft eine Frist bis zum 15. September, um die US-Aktivitäten an Microsoft zu verkaufen.

Twitter hat einen Börsenwert von knapp 30 Milliarden US-Dollar, ein Bruchteil der Microsoft-Bewertung. Für den Zukauf müsste Twitter wahrscheinlich zusätzliches Kapital auftreiben. "Twitter wird es nicht leicht haben, die Finanzierung zur Übernahme der US-Aktivitäten von Tiktok zu stemmen", sagte Erik Gordon von der Universität Michigan. Der Konzern aus dem Silicon Valley habe nicht genug Möglichkeiten, an Geld zu kommen. Einer der Insider sagte, eine Übernahme durch Twitter könnte China besser gefallen. Twitter ist nicht aktiv in der Volksrepublik. Trump favorisiert dagegen einen Kauf durch Microsoft.

Quelle: ntv.de, ino/rts


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