Franzosen in Niger getötet

  10 Auqust 2020    Gelesen: 389
Franzosen in Niger getötet

Die Terrorgefahr in der Sahelregion in Afrika steigt trotz internationaler Bemühungen, die Extremisten zu bekämpfen. Nun kommt es wieder zu einem brutalen Angriff. Unter den Opfern sind mehrere Franzosen.

Im westafrikanischen Niger sind sechs Franzosen und zwei Nigrer getötet worden. Schwer bewaffnete Menschen auf Motorrädern hätten die acht nahe Kouré in der Region Tillabéri im Westen des Landes am Sonntagmorgen angegriffen, sagte der Gouverneur Ibrahim Katiela. Innenminister Elkache Alada nannte die Tat einen Terrorakt, sagte aber zunächst nicht, wer hinter dem Angriff vermutet wird.

Bei den getöteten Franzosen handelt es sich nach Angaben des Gouverneurs um Mitarbeiter von ACTED, einer französischen Hilfsorganisation. Sie sollen allerdings touristisch unterwegs gewesen sein. Die zwei Nigrer seien der Fahrer und Führer der Franzosen gewesen. Kreise des Parier Élyséepalastes bestätigten, es seien französische Staatsbürger in Niger getötet worden. Zur Zahl der Toten und weiteren Details gab es aber keine Informationen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron soll mit seinem nigrischen Kollegen Mahamadou Issoufou telefoniert haben.

Die französischen Streitkräfte des "Barkane"-Einsatzes in Westafrika leisten Unterstützung, es gab zuvor eine Anfrage der nigrischen Behörden, wie der französische TV-Nachrichtensender BFMTV berichtete. Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist in Westafrika massiv im Einsatz gegen Islamistenmilizen. Der Anti-Terror-Einsatz "Barkhane" war im Februar auf rund 5100 Soldaten aufgestockt worden. Die Sahelregion - ein Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - gilt als unsicher, da dort etliche Terrorgruppen aktiv sind. Einige von ihnen haben dem Terrornetzwerk Al-Kaida oder dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen.

Immer wieder kommt es auch in Niger zu Anschlägen mit etlichen Toten, vor allem nahe der Grenze zu Burkina Faso und Mali im Westen des Landes. Etwa kamen 2017 bei einem Angriff nahe Tongo Tongo, ebenfalls in der Region Tillabéri, vier US-amerikanische und fünf nigrische Soldaten ums Leben. Zu dem Angriff bekannte sich später der Islamische Staat in der Sahelzone (ISGS).

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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