Mann saß 37 Jahre unschuldig im Gefängnis

  15 September 2020    Gelesen: 869
Mann saß 37 Jahre unschuldig im Gefängnis

Erst ein DNA-Test brachte die Entlastung - nach fast vier Jahrzehnten: Im Bundesstaat Florida ist ein unschuldig Verurteilter freigelassen worden. In dem Fall ging es auch um Bissabdrücke.

Als Robert DuBoise ins Gefängnis wanderte, war Ronald Reagan US-Präsident. Nun ist der heute 55-Jährige wieder frei. Ein Gericht erklärte zudem die lebenslängliche Strafe am Montag für hinfällig. Auch aus dem Register für Sexualstraftäter wird sein Name entfernt, wie der britische "Guardian" berichtet.

"Dieses Gericht hat Ihnen 37 Jahre Unrecht angetan", sagte Richter Christopher Nash von Gericht in Hillsborough County im Bundesstaat Florida an den ehemaligen Häftling gerichtet: "Heute ist es endlich zurechtgerückt worden."

1983 war DuBoise der Vergewaltigung und des Mordes an einer 19-Jährigen schuldig gesprochen worden. Diese hatte damals ein Einkaufszentrum im Tampa, Florida, verlassen und war dann attackiert worden.

In dem Verfahren in den Achtzigerjahren hatte die Anklage einen Abdruck in Bienenwachs von DuBoise' Zähnen mit einem Bissabdruck in der Wange des Opfers in Verbindung gebracht. Zudem hatten Aussagen eines Informanten in einem Gefängnis zu dem Urteil geführt, die so nicht als verlässlich hätten zugelassen werden dürfen. Ein DNA-Test brachte schließlich die Gewissheit: DuBoise hatte das Verbrechen an der jungen Frau nicht begangen.

Die Täter bleiben vorerst unbekannt
In einer kurzen Stellungnahme erklärte DuBoise, dass er in seinem Leben "eine Menge Hindernisse überwinden musste". Zum Zeitpunkt des Mordes war er erst 18 Jahre als gewesen. Nach Angaben seiner Verteidiger hatte DuBoise auch in Einzelhaft und zwischenzeitlich in der Todeszelle immer wieder seine Unschuld beteuert.

Er lebt nun in einem Zentrum für unschuldig verurteilte Menschen in Tampa - und muss sich nach Angaben seiner Mutter und seiner Schwester erst noch an das Leben in Freiheit und die Entwicklungen in fast vier Jahrzehnten gewöhnen.

Wie die DNA-Analyse ergab, waren an dem Mord zwei Personen beteiligt. Die wahren Täter bleiben aber vorerst unbekannt.

spiegel


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