Vor australischer Küste Weitere 200 Wale gestrandet 

  23 September 2020    Gelesen: 635
Vor australischer Küste Weitere 200 Wale gestrandet 

Erst vor zwei Tagen strandeten 270 Grindwale an der tasmanischen Küste. Jetzt entdeckten Helfer eine weitere Gruppe mit rund 200 Tieren nur wenige Kilometer entfernt.

Während der Rettungsaktion für die am Montag gestrandeten Grindwale vor der Westküste Tasmaniens machten die Helfer eine erschreckende Entdeckung: Weitere 200 Tiere befinden sich nur fünf Kilometer vom ersten Fundort, der Bucht von Macquire Harbour, entfernt. Auch sie sind teilweise gestrandet oder bereits verendet.

Von den insgesamt rund 470 Walen sind nach Berichten der Behörden bisher rund 25 gerettet worden: "Die meisten scheinen tot zu sein. Sollte Hoffnung bestehen, werden wir unsere Teams dorthin schicken, um die Tiere zu retten", sagte Nic Deka, Regional Manager bei Tasmanias Parks and Wildlife Service.

Die meisten Wale seien mit Booten nicht zu erreichen, sagte der Biologe Kris Carlyon. Die Retter konzentrierten sich nun auf die Wale, die die besten Überlebenschancen hätten. Es sei eine der schwierigsten Rettungsaktionen verglichen mit früheren Massenstrandungen in Tasmanien. Man könne hören, wie die Wale einander in ihrer Not riefen. Derzeit werde eine Tötung der Tiere noch nicht in Betracht gezogen. Diese Option müsse man sich jedoch offen halten, so Carlyon weiter.

Das Team aus 65 Nationalpark-Mitarbeitern, Fischern und Freiwilligen hofft, weitere Tiere retten zu können. Die Rettungsaktion erfordert das Waten in eiskaltem, hüfttiefem Wasser. Es werden Schlingen um die Tiere gelegt, um sie dann mit einem Boot aus der Bucht herauszuführen.  

In Tasmanien stranden Wale recht häufig, meist sind aber weit weniger Tiere betroffen. Zuletzt war in der Gegend eine kleinere Gruppe von Pottwalen an die Küste geraten. Bei der aktuellen Walstrandung handelt es sich um die größte, die Australien jemals verzeichnet hat. 1996 strandeten 320 Grindwale vor der Küste Westaustraliens. Im Nachbarstaat Neuseeland waren 2017 sogar mehr als 600 Grindwale an einem Strand entdeckt worden. Forscher können nicht erklären, wieso es immer wieder zu diesem Phänomen kommt.

spiegel


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