Merkels Öffnungsstrategie in Corona-Krise: Offenbar drei Pakete geplant

  22 Februar 2021    Gelesen: 489
Merkels Öffnungsstrategie in Corona-Krise: Offenbar drei Pakete geplant

Die Nachrichtenagenturen haben am Montag unter Berufung auf Teilnehmer von Online-Beratungen des CDU-Präsidiums Schritte genannt, die von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bei möglichen Öffnungen in der Corona-Pandemie in Betracht gezogen werden.

Wegen der Sorgen vor einer dritten Corona-Welle plädiert Merkel der dpa zufolge erneut für eine vorsichtige Öffnungsstrategie. Wichtig sei, dass weitere Öffnungsschritte angesichts der sich ausbreitenden Virusvarianten nicht zu erneuten Rückschlägen bei den Infektionszahlen führen dürfen, sagte sie den Teilnehmer zufolge. Öffnungsschritte müssten – gekoppelt mit vermehrten Tests – klug eingeführt werden.

Die CDU-Politikerin verstehe, dass „die Sehnsucht der Bürger nach einer Öffnungsstrategie“ groß sei, so die Berichte weiter unter Verweis auf die Insider. Merkel soll deutlich gemacht haben, dass sie drei Bereiche sehe, für die man „Pakete einer Öffnungsstrategie“ schnüren müsse.

„Paketlösungen“ soll es laut Reuters und der dpa zum einen im Bereich der persönlichen Kontakte, zum zweiten beim Thema Schulen und Berufsschulen sowie drittens bei Sportgruppen, Restaurants und Kultur geben, meldet die Agentur. Ziel sei es, Pakete zu schnüren, um die Öffnung möglich zu machen und dann anzupassen, wurde Merkel zitiert.

Ab Dienstag soll nach den Informationen eine Arbeitsgruppe mit Kanzleramtschef Helge Braun und den Chefs der Staatskanzleien zu dem Thema tagen. Die Gruppe soll der nächsten Bund-Länder-Sitzung am 3. März ein Konzept vorschlagen.

Braun selbst habe in der Sitzung davor gewarnt, dass die Mutationen die Erfolge bei der Corona-Bekämpfung wieder zu zerstören drohten, so Reuters. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn habe darauf verwiesen, dass Haus- und Betriebsärzte mit zum Impfen eingesetzt werden könnten, wenn die Lieferung von mindestens drei bis fünf Millionen Impfdosen pro Woche gesichert sei.

Der Minister forderte erneut eine Kostenübernahme der Corona-Tests durch den Bund ab dem 1. März. Bei Selbsttests rechne er ab der kommenden Woche mit den ersten Zulassungen. In der Präsidiumssitzung sei daran erinnert worden, dass die Länder die Impfzentren schnell darauf vorbereiten müssten, sehr viel mehr Impfdosen zu verabreichen und auch den Masseneinsatz von zur Verfügung stehenden Tests zu organisieren.

Die Kurve der Neuinfektionen hatte am Sonntag laut dpa-Angaben den vierten Tag in Folge nach oben gezeigt – trotz des seit Mitte Dezember geltenden Lockdowns. Am Montag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) kaum Veränderung: Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 4369 Neuinfektionen, vor einer Woche waren es 4426 gewesen. Zugleich stieg auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) weiter an, und zwar auf bundesweit 61,0. Am Vortag hatte sie noch bei 60,2 gelegen.

snanews


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