Müller klärt über zurückgehaltene Impfdosen auf

  04 März 2021    Gelesen: 440
Müller klärt über zurückgehaltene Impfdosen auf

Mit einer großangelegten Impfkampagne will die Bundesregierung den Weg aus der Corona-Pandemie ebnen. Dabei werden Millionen Dosen zurückgehalten. Dafür gibt es laut Berlins Regierendem Bürgermeister Müller allerdings eine ganz logische Erklärung.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat nach der Bund-Länder-Runde zur Corona-Lage in Berlin über die mutmaßlich Millionen Impfdosen aufgeklärt, die noch nicht verimpft seien. "Es ist keinesfalls so, dass Millionen Impfdosen herumliegen und nicht verimpft werden", sagte Müller. Es gebe in den Bundesländern einen Puffer von rund einer Woche, bei dem Impfdosen zurückgehalten würden, falls eine nächste Lieferung sich verzögere. Nur so könne man nahtlos weiterimpfen. Bei den noch nicht verimpften Mengen handele es sich nur um einen Bruchteil der zur Verfügung stehenden Dosen, zudem sei ein Teil davon bereits kontingentiert und würde nun verimpft.

Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte eine deutliche Beschleunigung der Corona-Impfkampagne an. "Wir glauben, dass wir hier noch Steigerungspotenzial haben", sagte die Regierungschefin. Die Impfungen würden deutlich forciert. "Wir wissen, dass wir auch in einem Wettlauf gegen die Zeit sind", so die Kanzlerin.

"Wir verimpfen alles, was geht", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Aktuell würden täglich bis zu 200.000 Impfungen durchgeführt. Die Impfkampagne werde nun deutlich an Fahrt gewinnen. Ab der zweiten Märzwoche würden ausgewählte niedergelassene Ärzte einen festen Rahmen für die Übernahme von Impfungen bekommen. Ab Ende März/Anfang April sollen mit steigenden Mengen an Impfdosen haus- und fachärztliche Praxen generell in die Impfkampagne eingebunden werden. Die Entscheidung der Priorisierung erfolge dann durch die Ärzte. Dann werden auch Betriebsärzte dem Konzept zufolge mehr impfen.

Die für die Zweitimpfung zurückgehaltenen Dosen würden reduziert - auch so sollten schneller mehr Menschen erreicht werden. Dafür würde zudem der zeitliche Abstand zwischen erster und zweiter Impfdosis "maximal ausgenutzt", wie Kanzlerin Merkel erklärte. Bei dem Präparat von Biontech/Pfizer seien das 42 Tage. Bei dem Astrazeneca-Vakzin zwölf Wochen.

Bund und Länder wiesen zudem auf Studienergebnisse aus Großbritannien hin: Demnach weise der Impfstoff von Astrazeneca eine hohe Wirksamkeit auch in der älteren Bevölkerung auf. "Dazu erwarten Bund und Länder eine kurzfristige Entscheidung der Stiko über die Empfehlung des Impfstoffs für die Bevölkerungsgruppe über 65 Jahre", so die Regierungschefs an die Adresse der Ständigen Impfkommission. Derzeit ist er nur für unter 65-Jährige zugelassen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa


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