Schon mehr als 60 Politiker in Mexiko getötet

  05 März 2021    Gelesen: 350
  Schon mehr als 60 Politiker in Mexiko getötet

Mexiko leidet seit vielen Jahren unter mörderischer Gewalt. Wenige Monate bevor im Land Wahlen stattfinden, nehmen die Angriffe auf Politiker zu. Nach offiziellen Angaben sind bereits Dutzende Kandidaten im aktuellen Wahlkampf ermordet worden.

In Mexiko sind in den vergangenen sechs Monaten nach Regierungsangaben mindestens 64 Politiker getötet worden. Kriminelle Organisationen seien darum bemüht, durch Gewalt und Einschüchterungen Einfluss auf die bevorstehenden Wahlen zu nehmen, sagte Sicherheitsministerin Rosa Icela Rodríguez. Vor den für Anfang Juni geplanten Parlaments-, Regional- und Kommunalwahlen werde der Schutz für die Kandidaten verstärkt.

Insbesondere Lokalpolitiker sind in Mexiko oftmals der Gewalt der Drogenbanden ausgesetzt. Sie fallen tödlichen Angriffen zum Opfer oder werden erpresst. Auch Drohungen gegen Angehörige, Brandstiftung und Erpressung sind weit verbreitet.

Im November war im Bundesstaat Veracruz die Bürgermeisterin Florisel Rios entführt und ermordet worden. Im Januar wurde ein Abgeordneter des Regionalparlaments von Guanajuato, Juan Antonio Acosta Cano, erschossen. Im südlichen Bundesstaat Oaxaca wurde im Februar der Bürgermeister Leobardo Ramos Lázaro getötet. Nach Angaben des Instituts Etellekt waren im Wahlkampf 2018 insgesamt 153 Politiker ermordet worden. In den allermeisten Fällen wurden die Täter nicht zur Rechenschaft gezogen.

Mexiko leidet seit vielen Jahren unter der Gewalt mächtiger Drogenkartelle, die oft Verbindungen zu Sicherheitskräften pflegen. Seit dem Beginn des umstrittenen Armeeeinsatzes gegen die Banden im Jahr 2006 wurden bereits mehr als 350.000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg getötet. Derzeit werden fast 100 Morde pro Tag registriert. Zudem gelten in dem Land mit rund 126 Millionen Einwohner mehr als 82.000 Menschen als verschwunden.

n-tv


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