WHO äußert ernste Bedenken

  05 März 2021    Gelesen: 381
WHO äußert ernste Bedenken

Die Weltgesundheitsorganisation hat ernste Bedenken gegen den von der EU geplanten Corona-Impfpass angemeldet. So sei unsicher, wie lange die Immunität nach einer Impfung anhalte, sagte WHO-Regionaldirektor Kluge der Zeitung „Die Welt“. Auch könne die Immunisierung nicht unbedingt verhindern, dass der Empfänger andere Menschen anstecke.

Zugleich warnte Kluge davor, die Mutanten des Virus nicht ernst genug zu nehmen. Diese könnten sich sehr schnell verbreiten und schwere Krankheitsverläufe auslösen. Wenn dies mit einer langsamen Impfkampagne zusammenfalle, könne das Virus wieder die Oberhand gewinnen. Jetzt sei noch nicht die Zeit für die Menschen in Europa, sich zurückzulehnen.

„Pandemie in zehn Monaten vorbei“

Der europäische WHO-Regionalchef rechnet damit, dass die Corona-Pandemie in rund zehn Monaten zu Ende sein werde. Er gehe davon aus, dass 2021 ein weiteres Covid-Jahr werde, so Kluge. Man wisse in diesem Jahr viel mehr als noch im vergangenen: „Deshalb gehe ich davon aus, dass die Pandemie Anfang 2022 vorbei ist.“ Dies bedeute aber nicht zwangsläufig, dass das Virus verschwunden sei.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte angekündigt, noch in diesem Monat einen Gesetzentwurf für einen digitalen Impfpass vorzulegen. Darin sollen Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerkt werden. Ziel ist, einen sicheren Weg zur Aufhebung von Beschränkungen und zum Reisen in Europa zu finden, hieß es von der Kommission.

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten zuvor vereinbart, die Pläne für einen digitalen Impfpass voranzutreiben. Innerhalb von drei Monaten sollen die technischen Voraussetzungen stehen, damit Corona-Geimpfte europaweit fälschungssicher ihre Immunisierung nachweisen können.


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