Söder führt deutlich vor der Konkurrenz

  07 April 2021    Gelesen: 580
 Söder führt deutlich vor der Konkurrenz

Für die Parteien ändert sich im aktuellen Trendbarometer kaum etwas. Im Vergleich zu CSU-Chef Söder liegt CDU-Chef Laschet weiter deutlich hinter den potenziellen Mitbewerbern ums Kanzleramt. Bei den Grünen gibt es eine leichte Verschiebung.

Würde der Kanzler direkt gewählt, hätte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder unter den denkbaren Kandidaten derzeit die Nase vorn. Das ist das Ergebnis des aktuellen Trendbarometers von RTL und ntv, das vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erhoben wird.

Derzeit würden sich 38 Prozent für Söder entscheiden, wenn seine Gegenkandidaten Grünen-Chef Robert Habeck und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz wären. Habeck käme in dieser Konstellation auf 19, Scholz auf 13 Prozent.

Gegen Scholz und die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock läge Söder mit 39 Prozent vorn. Baerbock käme auf 20, Scholz auf 14 Prozent.

Würde die Union den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und CDU-Chef Armin Laschet aufstellen, läge dieser aktuell nur auf dem zweiten oder dritten Platz. Sollten die Grünen Habeck ins Rennen schicken, würden sich derzeit 22 Prozent für ihn und jeweils 17 Prozent für Scholz und Laschet entscheiden. Gegen Baerbock kommt Laschet im Trendbarometer nur auf 16 Prozent. 23 Prozent sagen, sie würden sich für die Grünen-Chefin entscheiden, 17 Prozent für Scholz.

Baerbock hat Boden gutgemacht

Auch wenn der Kanzler oder die Kanzlerin in Deutschland vom Bundestag gewählt wird, ist die Frage, wer von den Wählerinnen und Wählern als geeignet fürs Kanzleramt angesehen wird, von großer Bedeutung bei der Wahlentscheidung. Forsa zufolge wollen die Hälfte der Unions-Wähler von 2017 ihre Wahlentscheidung davon abhängig machen, wen die Partei als Kanzlerkandidaten aufstellt.

Die aktuelle Umfrage zeigt, dass Baerbock gegenüber Habeck Boden gutgemacht hat. Forsa hat daher auch untersucht, wie Baerbock gegen Laschet und Söder in den Wahlgebieten und bei unterschiedlichen Wählergruppen abschneiden würde. Der CSU-Chef würde in allen Wahlgebieten, bei Männern und Frauen sowie in allen Bildungsgruppen teilweise deutlich vorn liegen. Lediglich im linken Wählerspektrum schneidet Baerbock besser ab als Söder. Am deutlichsten liegt der Ministerpräsident bei den Wählern der Mitte (49 gegenüber 12 Prozent) und in Bayern (49 gegenüber 16 Prozent) vorn.

Söder schneidet in allen Regionen und Gruppen besser ab als Laschet
Laschet hat in der Kanzlerfrage in den neuen Bundesländern und bei Befragten mit Haupt- oder Realschulabschluss sowie im Mitte/Rechts-Lager einen knappen Vorsprung vor Baerbock. Die Grünen-Chefin ist dagegen in allen anderen Regionen und Wählergruppen stärker als Laschet. Besonders groß ist ihr Vorsprung im linken Wählerspektrum, bei Befragten mit gehobenem Bildungsabschluss sowie bei Frauen.

Würden die Grünen Baerbock als Kanzlerkandidatin aufstellen, lägen Söders Werte derzeit 23 Prozent vor den Werten seines innerparteilichen Konkurrenten Laschet. Überdies würde Söder in der Kanzlerfrage in allen Regionen und allen Wählergruppen besser abschneiden als der CDU-Vorsitzende. Der geringste Abstand zwischen den beiden möglichen Unions-Kanzlerkandidaten beträgt im linken Wählerspektrum 14 Prozentpunkte, der größte liegt in Bayern bei 37 Prozentpunkten.

Kaum Veränderung für die Parteien

Die politische Stimmung hat sich in der Osterwoche nicht verändert. Im RTL/ntv-Trendbarometer hat lediglich die AfD einen Prozentpunkt verloren, die sonstigen kleineren Parteien haben um einen Prozentpunkt zugelegt. Für alle anderen Parteien ändert sich im Vergleich zur Vorwoche nichts. Damit bleibt die Union mit 27 Prozent stärkste politische Kraft im Land, vor den Grünen (23 Prozent) und der SPD (15 Prozent).

Bei einer Bundestagswahl könnten die Parteien demnach derzeit mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 27 Prozent (Bundestagswahl 2017: 32,9 Prozent), SPD 15 Prozent (20,5), FDP 10 Prozent (10,7), Grüne 23 Prozent (8,9), Linke 7 Prozent (9,2), AfD 10 Prozent (12,6). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 21 Prozent unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8).

Mehrheit für Schwarz-Grün und Ampel

Wenn jetzt gewählt würde, wären im neuen Bundestag 714 Abgeordnete vertreten. Für die Parteien ergäbe sich folgende Sitzverteilung: Union 212, Grüne 178, SPD 116, FDP 77, Linke 54, AfD 77. Die derzeit regierende schwarz-rote Koalition käme zusammen nur noch auf 328 Mandate und wäre nicht mehr regierungsfähig. Regieren könnten Koalitionen aus Union und Grünen (zusammen 390 Mandate) sowie aus Grünen, SPD und FDP (zusammen 371 Mandate). Für ein grün-rot-rotes Bündnis (zusammen 348 Mandate) würde es zur Regierungsbildung nicht reichen.

Die Daten zu Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 30. März bis 1. April 2021 erhoben. Datenbasis: 1501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.

Quelle: ntv.de, hvo


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