Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence will ein Buch über sein politisches Leben schreiben. Wie CNN berichtet, bringt der Verlag Simon & Schuster das Werk 2023 auf den Markt und zahlt Pence dafür eine Gage von 2,5 bis 3,5 Millionen Euro. "Ich bin dankbar für die Gelegenheit, dem amerikanischen Volk die Geschichte meines Lebens im Dienste der Öffentlichkeit zu erzählen", wird Pence in einer Mitteilung zitiert. Er freue sich darauf, die "Leser auf eine Reise aus einem Dorf in Indiana nach Washington einzuladen". Der Republikaner war vor seiner Zeit in Washington Abgeordneter im Bundesstaat Indiana und später auch Gouverneur. Er ist einer der Ersten aus dem engeren Zirkel des früheren US-Präsidenten Donald Trump, der seine Memoiren schreibt.
Anfangs wurde Pence von manchen, die Trump das Amt nicht zutrauten, als Präsident im Wartestand gesehen. Doch blieb der sehr konservative Pence stets loyal und trug Trumps Programm inhaltlich weitestgehend mit - allerdings pflegte er einen versöhnlicheren Stil und verzichtete weitgehend auf persönliche Attacken, wie sie typisch für Trump waren. In US-Medien wird Pence auch gelegentlich als möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner für die nächste Wahl 2024 gehandelt. Entsprechende Spekulationen befeuerte Pence auch mit der Gründung der neuen konservativen Organisation namens "Advancing American Freedom", die auf der "erfolgreichen Politik der Trump-Pence-Regierung" aufbaue.
Zum Bruch kam es dann aber doch noch zum Ende der Amtszeit. Als der US-Kongress am 6. Januar Trumps Wahlniederlage vom November endgültig festschrieb, weigerte er sich, dagegen in irgendeiner Form vorzugehen. Als Vizepräsident leitete er das verfassungsmäßig vorgeschriebene Verfahren - Trump hatte behauptet, Pence könne darum das Wahlergebnis noch annullieren, was dieser aber zurückwies. Der Streit führte zum Kapitolsturm durch Trump-Anhänger, die von Trumps Lügen über einen vermeintlichen Wahlbetrug angestachelt worden waren. Manche forderten gar, Pence zu hängen.
Nicht das erste Insider-Buch über Trump
Dank des immensen Interesses an der Präsidentschaft Trumps hat das Buch von Pence beste Chancen, ein Bestseller zu werden. Es wäre allerdings nicht der erste Insiderbericht aus dem Weißen Haus. Weltweite Verkaufserfolge feierte beispielsweise "Feuer und Zorn" des Journalisten Michael Wolff. Tiefe Einblicke boten die Bücher "Furcht" (2018) und "Wut" (2020) des "Washington Post"-Reporters und Watergate-Enthüllers Bob Woodward. Auch Trumps früherer Sicherheitsberater John Bolton hat bereits ein Buch veröffentlicht ("Der Raum, in dem alles geschah", 2020).
Während der gesamten Amtszeit Trumps enthüllten US-Medien beinahe im Wochentakt Interna aus dem Weißen Haus, weil Regierungsmitarbeiter offenbar reihenweise Informationen durchstachen. Laut der britischen Zeitung "Guardian" arbeiten auch Trumps frühere Beraterin Kellyanne Conway und Ex-Außenminister Mike Pompeo an Büchern.
Quelle: ntv.de, vpe
Tags: