US-Basis mit bewaffneter Drohne angegriffen

  15 April 2021    Gelesen: 527
US-Basis mit bewaffneter Drohne angegriffen

Mithilfe einer Drohne ist Sprengstoff auf eine US-Militärbasis im Nordirak abgeworfen worden. Fast zeitgleich gab es einen Raketenangriff auf einen türkischen Stützpunkt. Ein Soldat wurde dabei tödlich verletzt.

Im Nordirak ist erneut ein Anschlag auf den US-Stützpunkt in der Nähe des internationalen Flughafens in Erbil verübt worden. Mit einer bewaffneten Drohne sei gezielt Sprengstoff auf die US-Militärbasis abgeworfen worden, teilte das Innenministerium der autonomen kurdischen Regionalregierung am Mittwoch mit.

Es gab keine unmittelbaren Berichte über Opfer. Ein Gebäude sei jedoch beschädigt worden.

Die Bundeswehr bestätigte die Explosion im Bereich des Flugplatzes Erbil. »Alle deutsche Soldatinnen und Soldaten der #BundeswehrimEinsatz seien wohlauf«, hieß es auf dem offiziellen Account auf Twitter.

Es war der erste bekannte Einsatz einer bewaffneten Drohne gegen die US-Streitkräfte in Erbil. Zu dem Drohnenangriff auf den Flughafen bekannte sich bisher niemand. Allerdings begrüßte die proiranische Miliz Aulijaa al-Dam (Blutwächter), die bereits einen ähnlichen Angriff auf den Flughafen im Februar für sich reklamiert hatte, im Messengerdienst Telegram die Attacke.

Kurz vor dem Anschlag seien zudem drei Raketen auf einem türkischen Stützpunkt im Westen der Stadt abgefeuert worden, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. Eine habe dort eingeschlagen und einen Soldaten getötet, die zwei weiteren Raketen hätten ein nahegelegenes Dorf getroffen und einen Jungen verwundet. Nach Angaben des Ministeriums sei eine bewaffnete Drohne abgeschossen und »notwendigen Maßnahmen« ergriffen worden. Ob eine Verbindung zwischen den Angriffen besteht, ist noch nicht bekannt.

Die Türkei hat sowohl als Teil eines Nato-Kontingents als auch zur Bekämpfung kurdischer Separatisten Truppen im Nordirak stationiert. Die vom Iran unterstützten Milizen lehnen sowohl die Anwesenheit der Vereinigten Staaten als auch der Türkei ab und fordern einen vollständigen Abzug aller ausländischen Truppen.

Im Februar wurde dieselbe US-geführte Militärbasis in der Nähe des internationalen Flughafens von Erbil von Raketen getroffen, wobei ein nicht-amerikanischer Auftragnehmer, der mit dem US-Militär zusammenarbeitet, getötet wurde.

Die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten hatte sich verschärft, seit die USA während der Amtszeit von Donald Trump Anfang Januar 2020 gezielt den iranischen Top-Kommandanten Qasem Soleimani bei dessen Besuch im Irak getötet hatte. Als Reaktion hatte Iran von den USA genutzte Militärstützpunkte im Irak angegriffen.

spiegel


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