Baerbock: „Es reicht nicht, Pflegekräften zuzuklatschen“

  01 Mai 2021    Gelesen: 662
Baerbock: „Es reicht nicht, Pflegekräften zuzuklatschen“

Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Baerbock, und ihre Konkurrenten von Union und SPD, Laschet und Scholz, haben um mehr Anerkennung für gesellschaftsrelevante Berufe geworben. Alle drei sprachen auf Kundgebungen zum heutigen 1. Mai, dem Tag der Arbeit.

Die Grünen-Vorsitzende Baerbock etwa machte auf einer DGB-Veranstaltung in Potsdam auf die Situation von Pflegekräften aufmerksam. Sie betonte, es reiche nicht, ihnen zuzuklatschen oder als Politikerin Danke zu sagen – und wenn alle geimpft seien, dann gehe man dann einfach zum Zustand davor zurück.

Vizekanzler Scholz forderte ebenfalls in Potsdam, es müssten Konsequenzen aus der Corona-Pandemie gezogen werden. Er sagte mit Blick auf Kurzarbeit, Entlassungen und ungleiche Löhne, es könne nicht bei dem bleiben, wie es sei. – Sowohl Scholz als auch Baerbock treten bei der Bundestagswahl als Direktkandidaten ihrer Parteien gegeneinander in Potsdam an.

Laschet sieht Anerkennung auch über Tarifbindung

Auf einer Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Düsseldorf sagte der CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet, Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen und in schlecht bezahlten Jobs leisteten zum Teil die größte Arbeit. Anerkennung für diese Berufe äußere sich etwa über die Tarifbindung.

Gewerkschaften für faire Lastenverteilung

In vielen deutschen Städten finden heute Kundgebungen statt. Vertreter der Gewerkschaften forderten eine faire Verteilung der Lasten der Corona-Pandemie. Der DGB-Vorsitzende Hoffmann hob beispielsweise in Hamburg die Bedeutung eines starken Sozialstaates hervor. Auf der zentralen DGB-Kundgebung zum 1. Mai sagte Hoffmann, nach über einem Jahr Corona-Pandemie seien die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise zwar enorm. Durch solidarisches Handeln sei es aber gelungen, das Schlimmste zu verhindern. In den vergangenen Monaten hätten Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte dafür gekämpft, dass soziale Härten abgefedert und viele Jobs gesichert worden seien. Konkret nannte er mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz, verbindliche Regeln für das Homeoffice, bessere Unterstützung von Familien sowie ein verlängertes und höheres Kurzarbeitergeld.

GEW fordert Bildungsoffensive für Deutschland

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Bildung und Erziehung, Tepe, forderte zum Tag der Arbeit eine Bildungsoffensive für Deutschland. Die Corona-Krise habe für altbekannte Probleme im Bildungsbereich wie ein Brandbeschleuniger gewirkt, sagte sie in Bremen. Bundeskanzlerin Merkel dankte in ihrem wöchentlichen Video-Podcast den Bürgerinnen und Bürgern für ihren Einsatz und ihre Geduld in der Corona-Pandemie. Gerade Berufe, die sonst nicht solche Aufmerksamkeit bekämen, hätten das Land am Laufen gehalten.


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