Großbritannien nimmt Deutsche und weitere EU-Bürger in Abschiebehaft

  08 Mai 2021    Gelesen: 1807
Großbritannien nimmt Deutsche und weitere EU-Bürger in Abschiebehaft

Nach dem Versuch, zu Arbeitszwecken in Großbritannien ohne Visum oder Aufenthaltsberechtigung einzureisen, werden EU-Bürger laut der US-Zeitung „Politico“ in britischen Abschiebelagern gehalten.

Das Blatt berichtete am Donnerstag von 30 solchen Fällen, die Staatsangehörige Deutschlands, Griechenlands, Italiens, Rumäniens und Spaniens betroffen hätten. Meistens sei die Rede von jungen Menschen, die im Vereinigten Königreich als Au-Pairs arbeiten oder niedrig qualifizierte Jobs für kurze Zeit annehmen wollten.

Das Land ist nicht mehr an die EU-Regeln für den freien Personenverkehr gebunden. Nach dem Brexit dürfen EU-Bürger visumfrei als Touristen nach Großbritannien kommen und dort bis zu 90 Tage bleiben. Wenn sie aber dort arbeiten wollen, müssen sie nun ein Arbeitsvisum beantragen oder im Rahmen des „EU Settlement Scheme“ (EUSS) registriert werden.

Manche Einwanderer aus der EU hätten bis zu sieben Tage in der Abschiebehaft verbringen müssen, wobei ihnen alle elektronischen Geräte und ein Teil ihrer anderen Sachen genommen würden, so das Blatt. Die Länge der Festnahme werde teilweise durch coronabedingte Reisebeschränkungen erklärt.

Dem Bericht zufolge musste eine Spanierin sich in die Selbstisolation begeben und zusätzliche zehn Tage im britischen Abschiebelager verbringen, nachdem es dort zu einem Coronavirus-Ausbruch gekommen war.

snanews


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