Kosaken aus Nordkaukasus zieht es nach Syrien

  25 Mai 2017    Gelesen: 934
Kosaken aus Nordkaukasus zieht es nach Syrien
Eine Abteilung der Terekkosaken aus dem russischen Nordkaukasus wird sich demnächst in die syrische Stadt Maalula begeben, um die dort lebenden Christen zu unterstützen, schreibt die Zeitung "Iswestija" am Mittwoch.
„Nachdem die Terroristen diese Stadt zerstört haben, halten wir es für nötig, dorthin zu gehen und dort schriftliche Denkmäler in aramäischer Sprache, der Sprache von Jesus, zu erforschen, die die Terroristen nicht vernichten konnten“, sagte der Vizeleiter der städtischen Kosakengesellschaft von Stawropol, Dmitri Tarassow. „Darüber hinaus wollen wir Gespräche mit Einwohnern aufnehmen, die den modernen Dialekt der aramäischen Sprache sprechen, und die Aufnahmen im Internet veröffentlichen.“

Im September und Dezember 2013 hatten IS-Kämpfer Maalula zwei Mal erobert. Sie haben das dortige Kloster der Heiligen Thekla teilweise zerstört. Unter anderem wurden alle Kreuze und Glocken von den Kirchenkuppeln hinuntergeworfen. Viele Einwohner mussten aus der Stadt flüchten.
Der Vizevorsitzende des GUS-Ausschusses in der russischen Staatsduma (Parlamentsunterhaus), Kosakengeneral Viktor Wolodazki, unterstrich gegenüber "Iswestija", dass alle Kosaken, egal Terek-, Kuban-, Orenburg- oder sibirische Kosaken, immer das Christentum unterstützten.

„Die Kosaken sind im Grunde orthodoxe Krieger. Falls die Interessen des Christentums irgendwo verletzt werden, sind sie bereit, diese zu verteidigen“, so der Abgeordnete. „Außerdem gehören Forschungsaktivitäten zu den starken Seiten der Terekkosaken. Es ist sehr gut, dass die Kosaken den Christen in Syrien helfen wollen.“

In Maalula, das als eines der christlichen Zentren Syriens gilt, befinden sich viele Sehenswürdigkeiten und Objekte des Weltkulturerbes.

Laut UNESCO-Angaben hatten 2008 etwa 20 000 Menschen die aramäische Sprache gesprochen, so dass sie als „vom Aussterben bedroht“ galt. Dass sie aufrechterhalten wurde bzw. wird, ist unter anderem ein Verdienst des Präsidenten Baschar al-Assad, der noch vor dem Ausbruch des Syrien-Konflikts die Einrichtung einer Akademie der aramäischen Sprache verfügte, und zwar gerade in Maalula.

Nach Informationen der Russisch-Orthodoxen Kirche wurden in Syrien in den letzten Jahren etwa 400 christliche Kirchen zerstört. Zudem belegte der so genannte „Islamische Staat“ die Christen mit besonderen Steuern. 2011 hatten in Syrien etwa zwei Millionen Christen gelebt. Inzwischen mussten mehr als eine Million von ihnen das Land verlassen.
Im März 2015 organisierte der UN-Menschenrechtsrat eine Konferenz zu den Problemen der Christen im Nahen Osten. Darauf traten insgesamt 65 Länder mit einer Erklärung zur Unterstützung der regionalen christlichen Gemeinden auf. Das Dokument wurde von Russland, der Vatikanstadt und dem Libanon initiiert.

Quelle : sputnik.de

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