Gefährlicher Häftling flieht aus Psychiatrie

  26 Mai 2017    Gelesen: 915
Gefährlicher Häftling flieht aus Psychiatrie
Zwei Häftlinge wollen aus der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie am Niederrhein ausbrechen. Auf ihrem Weg nehmen sie eine Geisel und verletzen sie schwer. Einer der beiden wird von der Polizei gestellt, dem anderen gelingt eine spektakuläre Flucht.

Er greift einen Pfleger an, nimmt ihn als Geisel und verletzt ihn auf brutale Weise: In einer Psychiatrie im niederrheinischen Bedburg-Hau gelingt einem Strafgefangenen die Flucht. Der 35-jährige Krischan Fischer sei möglicherweise mit einem selbstgebauten, messerartigen Gegenstand bewaffnet, teilt die Polizei Kleve mit. "Die Klinik beschreibt ihn als unberechenbar und gefährlich", sagt ein Sprecher. Zeugen sollten den Flüchtigen nicht ansprechen, sondern den Notruf wählen. Die Polizei fahndet mit Hubschraubern nach dem Mann. Der Pfleger wurde schwer verletzt und in einem Krankenhaus behandelt.

Der 35-Jährige war bereits am Donnerstagabend aus der geschlossenen Abteilung der Klinik in Bedburg-Hau geflohen. Laut Staatsanwaltschaft hatte er zuvor gemeinsam mit einem weiteren Insassen den Pfleger als Geisel genommen. "Sie bedrohten ihn mit einer selbstgebauten Waffe und zwangen ihn in eine Küche, wo sie sich mit weiteren Messern bewaffneten", sagte Oberstaatsanwalt Günter Neifer. Demnach schafften es die beiden Männer mit der Geisel auf den Hof und forderten den Pförtner auf, das Tor zu öffnen.

Weil dieser sich weigerte, verletzten die Männer den Pfleger mit mehreren Schnitten im Gesicht und schnitten ihm den Angaben zufolge einen Teil des Ohrläppchens ab. Als der Pförtner das Tor dennoch nicht öffnete, kletterte der 35-Jährige über die etwa vier Meter hohe Außenmauer des Geländes und floh. Sein Komplize scheiterte an der steilen Mauer, die mit Stacheldraht gesichert ist. Er wurde von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei festgenommen und einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Vorwurf: Geiselnahme.

Beide Männer waren nach Worten von Oberstaatsanwalt Neifer wegen eines per Gericht angeordneten Drogenentzugs in der Klinik. Der 35-Jährige war demnach zuvor wegen Einbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hat der 35-Jährige Kontakte nach Bonn und Siegburg, diese würden nun geprüft. Die Fahndung blieb zunächst erfolglos.

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