Airbus gibt sich Boeing geschlagen

  23 Juni 2017    Gelesen: 1079
Airbus  gibt sich Boeing geschlagen
Jahr für Jahr überbieten sich die beiden großen Flugzeughersteller mit Erfolgsmeldungen von den großen Flugschauen. Dieses Jahr kann Airbus allerdings mit dem Konkurrenten Boeing nicht mithalten. Insgesamt hielten sich die Kunden zurück in Le Bourget.
Der Flugzeugbauer Airbus hat auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris Bestellungen und Vorverträge über 326 Verkehrsjets eingesammelt. Das ist weniger als beim US-Rivalen Boeing und fast ein Viertel weniger als bei der letzten Paris Air Show im Jahr 2015, wie Airbus-Verkaufschef John Leahy einräumte.

Allerdings übertraf Airbus seine Bilanz von der Farnborough Airshow bei London im vergangenen Jahr. Die Messen in Frankreich und England finden im jährlichen Wechsel statt. Laut Preisliste haben die Airbus-Verträge aus Le Bourget einen Gesamtwert von 39,7 Milliarden US-Dollar (35,6 Mrd. Euro). Davon gehen in der Regel aber deutliche Rabatte ab.

"Es wird ein schwaches Jahr für Airbus und Boeing, was Aufträge betrifft", sagte Leahy. Die Zahl der Bestellungen gehe über die Jahre allerdings immer auf und ab, während die Auslieferungen zunähmen. Schließlich habe Airbus einen Rekord-Auftragsbestand von mehr als 6800 Flugzeugen.

Konkurrenzmodelle fliegen nicht ein

Die Auftragsflaute für Boeing und Airbus in Paris war erwartet worden. Am Mittwoch, dem dritten Messetag, waren kaum noch Bestellungen eingegangen. "Niemand hat diesmal eine große Auftragsflut erwartet", sagte der Chef des Münchner Triebwerksbauers MTU, Reiner Winkler. Bei den modernisierten Mittelstreckenjets A320neo und Boeing 737-MAX müssten die Hersteller erst einmal ihre Auftragsberge abarbeiten. Kunden haben insgesamt mehr als 8000 dieser Maschinen bestellt.

Für die kaum gefragten größten Modelle Airbus A380 und Boeing 747-8 könnten die Hersteller neue Bestellungen zwar dringend gebrauchen. Doch die von Airbus vorgestellte A380plus mit mehr Sitzplätzen und abgeknickten Flügelenden zum Spritsparen zündete bei den Kunden noch nicht.

Wenig Greifbares boten die Flugzeugbauer aus Russland und China. Sowohl der russische Hersteller Irkut als auch der chinesische Comac-Konzern hatten ihre Mittelstreckenjets MS-21 und C919 im Mai zu ihren Erstflügen in die Luft geschickt. Für einen Flug vom Werk nach Le Bourget reichte es aber bei beiden noch nicht. Von der Irkut gab es nur das Cockpit im Flugsimulator und ein Modell in bequem tragbarer Größe zu sehen. Der Messebau von Comac war am Mittwoch an allen Seiten verschlossen.

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