Europameisterschaft in Aserbaidschan: Vier Sekunden, fünf Schuss

  21 Juli 2017    Gelesen: 964
Europameisterschaft in Aserbaidschan: Vier Sekunden, fünf Schuss
Der Gelterkinder Sandro Lötscher schiesst am Montag mit der Schnellfeuerpistole an der Europameisterschaft in Aserbaidschan. Die Leistungsdichte an der Spitze ist hoch, bei sechzig Schüssen bedeutet ein Nuller bereits den Abschied aus dem Finalrennen. Ein Porträt in der «Volksstimme» vom Freitag vor den internationalen Titelkämpfen.
Ein angewinkelter Doppelmeter liegt am Boden und begrenzt den Platz des Schützen. Dieser sucht senkrecht zur Schussrichtung stabilen Stand und atmet ruhig ein und aus. Der Körper ist angespannt, der Arm in einem Winkel von 45 Grad nach unten gerichtet, die Pistole fest in der Hand. Dann drehen die Scheiben, der ausgestreckte Arm schnellt nach oben und gibt in vier Sekunden fünf Schüsse auf fünf nebeneinander stehende Scheiben ab. Der Oberkörper bleibt steif, nur das T-Shirt mit der Aufschrift «Suisse» zuckt leicht.

Die Schüsse verabschieden sich leise aus der olympischen Schnellfeuerpistole in Richtung der 25 Meter entfernten Ziele. Sandro Lötscher trägt Ohrenpfropfen, darüber einen Gehörschutz. Er ist vollständig auf sich, seine Pistole und die Schussabgaben fokussiert. Und das ist auch nötig, denn die Zeit, sich erst nach der Schiessfreigabe zu konzentrieren, ist ganz einfach nicht vorhanden. Jeweils mit einer Pause von einer Minute zwischen den Serien muss Lötscher zweimal fünf Schüsse in acht, sechs und vier Sekunden abgeben. Dann wiederholt sich das Programm. Und wenn er die Scheibe dabei einmal verfehlt, ist in seiner Leistungsklasse der Wettkampf schon gelaufen.

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