Weißrussland lädt Manöverbeobachter ein

  17 September 2017    Gelesen: 681
Weißrussland lädt Manöverbeobachter ein
Russland und Weißrussland provozieren mit dem Manöver "Sapad" die Nato und ihre Verbündeten. Nach zunächst recht markigen Tönen erhalten nun doch Beobachter die Möglichkeit, das Manöver zu verfolgen.
Nach Kritik an den russisch-weißrussischen Militärmanövern an der Ostflanke der Nato hat die Regierung von Weißrussland sieben Länder zur Beobachtung eingeladen, darunter mehrere Nato-Staaten aus der Region. Weißrussland habe Vertreter aus Lettland, Litauen, Estland, Polen, Schweden, Norwegen und der Ukraine eingeladen, vom 16. bis 20. September die Übungen "Sapad 2017" zu beobachten, erklärte das Verteidigungsministerium in Minsk. "Heute sind zwei Vertreter aus jedem eingeladenen Land in Minsk eingetroffen", hieß es weiter.

Die Großmanöver an den Grenzen zu den Nato-Mitgliedern Polen, Litauen, Lettland und Estland hatten Sorgen in den Anrainerstaaten ausgelöst. Nach offiziellen Angaben aus Moskau nehmen an den Übungen insgesamt 12.700 Soldaten aus Russland und Weißrussland teil. Litauen und Estland sprachen dagegen von 100.000 Soldaten. Polen und die baltischen Länder vermuteten, dass Russland mit der Angabe kleinerer Zahlen eine obligatorische internationale Beobachtung umgehen will. Russland und Weißrussland Minsk hatten zu Beginn der Manöver am Donnerstag erklärt, diese seien "rein defensiver Natur und nicht gegen irgendeinen Staat oder eine Ländergruppe gerichtet".

Für Montag hat Russlands Präsident Wladimir Putin einen demonstrativen Truppenbesuch bei dem umstrittenen Großmanöver angekündigt. Putin will dazu einen Stab im Gebiet Leningrad (bei St. Petersburg) besuchen, kündigte der Kreml an. Dies sei aber keine Reaktion auf die Kritik des Westens an der Übung, sondern ein Routinebesuch des Oberbefehlshabers, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Auch Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko kündigte einen Besuch an. Er werde sich das Manöver aber in Weißrussland anschauen.

Das Verteidigungsministerium in Minsk bekräftigte am Rande von "Sapad" seine enge militärische Bindung an Russland. Die Zusammenarbeit mit Moskau sei eine der Prioritäten der weißrussischen Sicherheitspolitik, hieß es. Zudem wolle die Ex-Sowjetrepublik ihr eigenes Sicherheitssystem ausbauen.

Quelle: n-tv.de

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