Anschlag in Berlin bei “Illner“: “Haben vielleicht schon morgen neuen Verdächtigen“
Ich bin zuversichtlich, dass wir vielleicht schon morgen oder in naher Zukunft auch einen Tatverdächtigen präsentieren können", orakelt er geheimnisvoll.
"Viele Dinge können wir jetzt nicht verraten"
"Viele Dinge können wir jetzt nicht verraten", sagte er. Denn vieles sei "Täterwissen", das die Ermittler bräuchten, um einen Verdächtigen zu überführen. Die Ermittler hätten aber eine Reihe von Spuren wie Fingerabdrücke oder Telekommunikationsspuren, die gerade auf die Ermittler "einprasseln" würden. "Ich habe da großes Vertrauen in die Polizei in Berlin und in das BKA", verkündete er lächelnd.
Terror-Experte Peter Neumann vom Londoner King’s College warnte vor drei Gruppen, von denen Gefahr ausgehe. "Zum einen Syrien-Kämpfer, die sich hier radikalisiert haben. Dann die enthusiastischen Unterstützer, die einsame Wölfe werden. Und schließlich die Flüchtlinge. Bei denen ist das Problem, dass wir so wenig über sie wissen.“ Er fordert eine "Inventur", um uns klar zu machen, was die deutsche Demokratie zu ihrem Schutz brauche.
An der Flüchtlings-Formulierung störte sich die Grünen-Politikerin Renate Künast. "Wenn jemand unter dem Deckmantel des Flüchtlings, hierher gekommen ist, um für den IS tätig zu werde, war er kein Flüchtling, sondern hat er das Wort missbraucht.“ Doch Schulz beklagte sich auch, dass es durch die Flüchtlingskrise einen "Kontrollverlust" gegeben habe.
"Was ist , wenn der Täter aus dem Inland kommt?"
CDU-Vize Armin Laschet hat den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer für seine politischen Schlussfolgerungen nach dem Anschlag von Berlin kritisiert. Es sei nicht die "normale Herangehensweise an Politik", schon vor Ermittlung der Fakten durch die Polizei Schlüsse zu ziehen zu ziehen.
Der bayerische Ministerpräsident Seehofer hatte nur 14 Stunden nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt gesagt: "Wir sind es den Opfern, den Betroffenen und der gesamten Bevölkerung schuldig, dass wir unsere gesamte Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik überdenken und neu justieren."
Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits Zweifel, ob der als Verdächtiger festgenommene Flüchtling wirklich der Täter war. Wenige Stunden später kam der Mann frei.
"Müssen über religiöse und nationale Grenzen hinaus zusammenstehen"
Laschet argumentierte, Seehofers Forderung ergebe keinen Sinn, solange man nicht eindeutig wisse, wer der Täter sei.
"Was ist denn, wenn der Täter aus dem Inland oder aus einem Nachbarland kommt, wie bei den Anschlägen von Nizza oder Brüssel?", fragte Laschet. Nach Konsequenzen rufen könne man "erst, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen".
Das letzte Wort überließ Illner der Bloggerin und Medizinstudentin Nemi el Hassan: "Es ist wichtig, dass wir über die religiösen und nationalen Grenzen hinaus zusammenstehen: Juden, Christen, Muslime, Atheisten!“, appellierte sie. Wenn sich diese Gesellschaft durch Gewalttaten auseinander dividieren lasse, hätten die Terroristen ihr Ziel erreicht.
Quelle:huffingtonpost