Regionalwahlen nach Paris-Attentaten: Front National wird erste Partei in Frankreich

  07 Dezember 2015    Gelesen: 917
Regionalwahlen nach Paris-Attentaten: Front National wird erste Partei in Frankreich
Die Prognosen hatten es bereits vorhergesagt, nun wurden sie bestätigt: Bei den Regionalwahlen in Frankreich hat Marine Le Pen allen Grund zur Freude. Wie unter anderem "Spiegel Online" berichtet, gingen 42 Prozent aller Stimmen in ihrer Wahlregion Nord-Pas-de-Calais-Picardie an die Vorsitzende des Front National.
"Frankreich erhebt seinen Kopf. Die nationale Bewegung ist damit die erste Partei Frankreichs", erklärte Le Pen am Sonntagabend triumphierend. Auch in anderen Regionen sieht es für die rechtsextreme Partei hoffnungsvoll aus, so zum Beispiel in Provence-Alpes-Côte d`Azur, Elsass-Lothringen und Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées.
Damit hat sich in der Fünften Republik von Frankreich ein klarer Wandel gezeigt: Bisher wechselten sich die Linken/Grünen sowie die Konservativen/Zentristen immer wieder ab. Nun mischen auch die Rechtsextremisten mit. Generell scheint sich die politische Ideologie der französischen Wähler weiter nach rechts zu verlagern. Laut "Spiegel Online" gab es eine Zweidrittelmehrheit für Konservative, Rechte und den Front National.

Insgesamt kann sich Marine Le Pen mit dem Front National über 28 Prozent aller landesweiten Stimmen freuen, womit ihre Partei die stärkste Kraft in Frankreich wird. Die Konservativen um den ehemaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy kommen auf 27 Prozent, der amtierende Staatspräsident François Hollande und seine Sozialisten kommen hingegen nur auf 23,5 Prozent.

Ob der Vormarsch des Front National den Pariser Terroranschlägen von vor drei Wochen geschuldet ist, bleibt vorerst unklar. Allerdings scheint den Franzosen das Vorhaben von Marine Le Pen zuzusagen. Immerhin warb sie im Vorfeld für mehr innere Sicherheit, forderte die Schließung der Grenzen und sprach sich gegen Europa und Ausländer aus. Themen, die besonders in den vergangenen Wochen aktueller denn je waren. Auch eine verstärkte Wahlbeteiligung konnte verzeichnet werden: 50 Prozent der Franzosen sollen laut "Welt" die Wahllokale aufgesucht haben.

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